Kluibenschedl (Kluibenschädel, Kleubenschedl), Alois (1772-1864), Offizier

Kluibenschedl (Kluibenschädel, Kleubenschedl) Alois, Offizier. * Thannrain b. Stams (Tirol), 13. 7. 1772; † Stams (Tirol), 21. 2. 1864. Machte vermutlich den Feldzug von 1797 und sicher die Erhebung Tirols von 1809 mit, während der er Schützen-Oblt. war. 1806 war er Novize im Zisterzienserkloster Stams, vor 1809 sowie 1809–13 Bedienter hoher Persönlichkeiten, die er auch auf weiten Reisen begleitete. K., während der Dezemberunruhen 1813 in Innsbruck (mit dem Aufstand von 1809 bei weitem nicht zu vergleichen), eine Art Oberkmdt. von Tiroler Schützen, erließ um den 8. 12. 1813 „im Namen der tirolischen Nation“ einen „Kampfruf“ an das Volk und versandte, wie einst Andreas Hofer, Laufzettel zur Anwerbung von Schützenkompanien. Schon am 8. 12. 1813 wurde der Landrichter J. Förg in Sterzing gefangengenommen, die Stadt sozusagen der Herrschaft Bayerns entrissen und im Namen Österr. okkupiert. Bedeutender war K.s Teilnahme an der Eroberung Innsbrucks und an den dortigen wirren Ereignissen vom 11.–14. 12. 1813. Er verhinderte, soweit es ihm möglich war, Diebstahl und Plünderung von bayer. Besitz und zog sich bald ins Oberinntal und Etschland zurück. K. erhielt 1820 den Rang eines österr. Oblt. und eine Pension und lebte dann zurückgezogen in seiner Heimat.

L.: Neue Tiroler Stimmen, 1901, n. 227–33, 235–39; F. Hirn, Geschichte Tirols von 1809 bis 1814, 1913, S. 418 u. ö.; ders., Bayer.-Tirol im Dezember 1813, in: Forschungen und Mitt. zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs, Bd. 10, 1913, S. 29 ff.; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 424
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