Knapp, Johann (1778-1832), Maler

Knapp Johann, Maler. * Wien, 5. 9. 1778; † Wien-Hietzing, 9. 2. 1832. Sohn eines Weinhauers aus Perchtoldsdorf, Enkel des Malers J. Reisinger († Preßburg, vor 1760). Vater des Folgenden. Nach Stud. an der Wr. Akad. der bildenden Künste (drei Jahre bei dem Blumenmaler J. B. Drechsler) war er als Drechslers Mitarbeiter (Blumendekors) an der Tapetenmanufaktur (Wien-Erdberg) tätig und schuf auch Vorlagen für den Akad.-Unterricht. Auf Empfehlung erteilte er bald Malunterricht in adeligen Familien (u. a. Arenberg, Erzhgn. Henriette) und wurde als Blumen- und Früchtemaler nach Schönbrunn berufen. Als Kammermaler von Erzh. Anton (seit 1804), für den er hunderte Aquarelle (besonders Pilze und exot. Pflanzen) schuf, entfaltete er eine große Produktivität und malte auch bald für Erzh. Johann (besonders Alpenpflanzen, bereits 1808 als „Flora alpina“ in Aquatintastichen von P. Beckenkamp vorliegend). Außer Zeichnungen und Aquarellen gibt es in öff. und privaten Smlg. Blumenstücke in Öl, deren bedeutendstes wohl die Komposition „Jacquins Denkmal“ (mit Porträt und den wichtigsten Pflanzen des Linnéschen Systems) als Huldigung zum 5. Todestag des bedeutenden Botanikers gedacht ist.

W.: Ölgemälde: Tierstilleben, 1810, Wien, Kunsthist. Mus., Blumen in einer Glasschale (aquarellierte Skizze dazu in der Albertina) und Steir. Alpenpflanzen, 1811, Graz, Joanneum, Blumenstücke (mit österr. und südamerikan. Pflanzen), 1813, Privatbesitz, Blumenstilleben, 1816, Wien, Hist. Mus., Weimar Schloßgalerie, Huldigung an Jacquin, 1822, Wien, Österr. Galerie. Aquarelle und aquar. Zeichnungen: Alpenpflanzen, 300 Bll., Graz, Privatbesitz, Schwämme, 280 Bll., exot. Pflanzen, 300 Bll., Rosen, 300 Bll., Früchte, 400 Bll., alle Privatbesitz, z. Tl. Foliobde., Blumen, z. Tl. dat. 1829, Wien, Albertina und Budapest, Kupferstichkabinett, Flora alpina, Graz, Botan. Inst. der Univ., Wien, Naturhist. Mus., London, Brit. Mus.
L.: G. K. Nagler, Neues allg. Künstlerlex., Bd. 7, 1906; Thieme–Becker; Wurzbach; F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh., 1895; Kosch, Das kath. Deutschland; Hormayrs Archiv, 1821, S. 138 ff. (J. B. Rupprecht über „Jacquins Denkmal“); F. X. Tschischka, Kunst und Alterthum in dem österr. Kaiserstaate, 1836, S. 45, 75, 370; Z. für bildende Kunst II, 1867, Beibl. S. 114; Führer durch die Gemäldegalerie moderner Meister, Wien 1907, S. 23, n. 32; W. Suida, Die Landesbildergalerie . . . in Graz, 1923, S. 161 f., n. 578 f.; Die bildende Kunst in Österr., Bd. 6, 1943, S. 99; K. Ginhart, Wr. Kunstgeschichte, 1948, S. 251; O. Schmitt, Reallex. zur dt. Kunstgeschichte, Bd. 2, 1948, Sp. 932 f.; Geschichte der Stadt Wien, N. R. 7/2, 1955, S. 139; B. Grimschitz, Die Altwr. Malerei, 1961, S. 38; Kataloge: Akademieausst. St. Anna, 1813, n. 1, 7, 33; Hist. Kunstausst., 1877, S. 244; Österr. Kunst, Ausst. im Künstlerhaus Wien, 1928, S. 25, n. 91; Österr. Galerie des 19. und 20. Jh., Neuaufstellung 1954, S. 20f.; Die Kammermaler um Erzh. Johann, Neue Galerie, Graz, 1959, S. 40 f., 74 f., 134.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 431
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