Knebelsberger, Leopold (1814-1869), Musiker, Sänger und Komponist

Knebelsberger Leopold, Musiker, Sänger und Komponist. * Klosterneuburg (N. Ö.), 15. 9. 1814; † Riga (Livland), 30. 10. 1869. Sohn des Lehrers und Mesners Paul K. (1777–1869). Stud. bei K. Kreuzer und J. Mayseder Kompositionslehre und Violine und gab schon in jungen Jahren Konzerte in Klosterneuburg. K., mit der Harfenistin Anna Helmich aus Pressnitz verheiratet, war ein ausgezeichneter Zitherspieler, der auch Geige, Klavier und mehrere Blasinstrumente beherrschte. Er bildete sich im Gesang (Bassist) aus und gründete eine vorwiegend aus Kärntner Sängerinnen und Sängern bestehende Künstlerges., mit der er Reisen nach Deutschland und Rußland unternahm. 1844 entdeckte er in einer Dresdner Ztg. ein Gedicht J. Mosens mit dem Titel „Andreas Hofers Tod“, welches er vertonte und selbst vortrug. Schon zu seinen Lebzeiten erlangte das Lied große Popularität (vgl. Courier [Bremen] vom 11. 11. 1865) und galt später als Volksweise, bis es V. Goller und L. Hunrath nach genauem Nachlaßstud. gelang, die teils in Vergessenheit geratene, teils angezweifelte Autorschaft K.s dokumentar. nachzuweisen. K. komponierte eine große Anzahl von Liedern, u. a. die erste Vertonung der „Wacht am Rhein“ sowie größere, meist im Volkston gehaltene Stücke.

W.: Zu Mantua in Banden (Andreas-Hofer-Lied), 1844; Die Wacht am Rhein, 1864; Mineralwasserquadrille; Karolinentänze; Quintette mit Jodler; ca. 270 weitere Kompositionen.
L.: R.P. vom 3. 8. 1925; Innsbrucker Nachrichten vom 29. 10. 1929 und 21. 1. 1930; Klosterneuburger Nachrichten, 1954, n. 27; Neue Ill. Wochenschau vom 6. 9. 1964; L. Hunrath, Der Komponist des Andreas-Hofer-Liedes, 1913; Der Tullner-Gau vom 15. 9. 1926 und 15. 5. 1930.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 434
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