Kneschke, Martha Th.; geb. Mittag,Ps. Kneschke-Schönau, Walter Schönau (1866-1947), Schriftstellerin

Kneschke Martha Th., geb. Mittag, Ps. Kneschke-Schönau, Walter Schönau, Schriftstellerin. * Teplitz-Schönau (Teplice, Böhmen), 2. 11. 1866; † Oberammergau (Oberbayern), 12. 10. 1947. Schon als Dreijährige verwaist, wurde sie von einem Kaufmann in Zittau an Kindesstatt angenommen und kam dann mit dessen Familie nach Görlitz. Das vielseitig talentierte und gebildete Mädchen sollte auf Anregung des Prinzen Emil v. Schönaich-Carolath Sängerin werden, hielt jedoch den Anstrengungen dieser Ausbildung gesundheitlich nicht stand. 1886 verehelicht und bereits im Alter von 24 Jahren verwitwet, widmete sich K., persönlich ermutigt durch P. Heyse, ganz dem Schriftstellerberuf. 1908 nach Dresden übersiedelt, schrieb sie erwerbsmäßig als bloßes Unterhaltungsschrifttum zahlreiche Romane, Erzählungen, Humoresken und Bühnenspiele, z. T. als Beitrr. für Tagesztg. und illustrierte Z. Dennoch sind in ihrem Gesamtwerk echt und tief wirkende Naturliebe, hist. Sinn und Kunstsinn gegeben. K., die sich auch mit Graphol. beschäftigte, zeigte immer wieder das Hineinwirken des Übersinnlichen in das rational wahrnehmbare Geschehen.

W.: Wenn dich die bösen Buben locken (Lustspiel), 1898; Eine Vergnügungsreise wider Willen (Humoreske), 1901; Einsame Weihnachten (Novelle), 1902; Unwiderruflich u. a. Humoresken, 1905; Auf den Spuren der weißen Frau (Novelle), 1907; Unterm Rheingrafenstein (Roman), 1911; Spätsommerglück (Roman), 1912; Die Reisewitwe (Roman), 1913; Im Burgfrieden von Lauenstein (Novelle), 1914; Der Sprung auf’s Brettl (Roman), 1920; Die Fahrt nach dem Schicksalsring (Novelle), 1921; Die Siegerin (Roman), 1923; Der Rattenfänger (Roman), 1924; An Geisterhand. Ein Ausflug durch’s Vorleben (Erzählung), 1926; Liebe in Not (Roman), 1929; etc.
L.: Brümmer; F. Jaksch, Lex. sudetendt. Schriftsteller, 1929; Kürschner, Jgg. 1904 ff., 1916, 1928, 1934, 1939; Lit. Jb., hrsg. von P. Thiel, 1903; Wer ist’s? 1935.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 437
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