Knieschek, Johann (1856-1891), Philologe und Literarhistoriker

Knieschek Johann, Philologe und Literarhistoriker. * Littitz b. Pilsen (Litice/Plzeň, Böhmen), 29. 2. 1856; † Reichenberg (Liberec, Böhmen), 22. 12. 1891. Stud. Germanistik und klass. Phil. an der Univ. Prag, wo er sich schon im Seminar E. Martins bei vergleichenden Stud. der mittelalterlichen dt. und tschech. Literatur auszeichnete. 1878 Supplent am Gymn. in Prag-Neustadt, 1880–91 Gymnasiallehrer in Reichenberg. K. wurde als Hrsg. des „Ackermanns aus Böhmen“ bekannt. Er wies nach, daß der „Ackermann“ das Original, das tschech. Gegenstück „Tkadleček“ eine parodist. Nachbildung desselben ist. Seine weiteren Forschungen waren der Geschichte der dt. Literatur des 12. Jhs. und auch der tschech. Literaturgeschichte gewidmet. K. bemühte sich um Verbesserung des dt. und tschech. Sprachunterrichtes in den Gymn. und verfaßte ein Lehrbuch der tschech. Sprache für dt. Mittelschulen.

W.: Der Ackermann aus Böhmen, in: Bibl. der mittelhochdt. Litteratur in Böhmen, Bd. 2, 1877; Der čech. Tristram und Eilhart von Oberge, in: Sbb. Wien, phil.hist. Kl., Bd. 101, 1882; Der tschech. Tristram und seine dt. Vorlagen, in: Mitt. des Ver. für Geschichte der Dt. in Böhmen 22, 1883; Ludiše und Lubor, ebenda, 25, 1886; Der Streit um die Königinhofer und die Grüneberger Handschrift, in: Smlg. gemeinnütziger Vorträge, n. 125–27, 1888; etc.
L.: Mitt. des Ver. für Geschichte der Dt. in Böhmen 30, 1891/92; Masaryk 3; Otto 14.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 440
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