Koberwein, Joseph (1774-1857), Schauspieler

Koberwein Joseph, Schauspieler. * Kremsier (Kroměříž, Mähren), 13. 5. 1774; † Wien, 30. 5. 1857. Vater der Vorigen, Gatte der Folgenden (ab 1803); Sohn des Wandertruppendir. Simon Friedrich K. (1733 bis etwa 1803); trat schon als Kind in der väterlichen Truppe auf. Der weit gereiste jugendliche Liebhaber und Solotänzer debüt. 1796 am Burgtheater, wo er bis 1846 eine Hauptstütze des Ensembles blieb. K. spielte den ersten Ferdinand am 23. 8. 1808, den ersten Don Cesar am 13. 1. 1810, den ersten Leicester am 29. 12. 1814, den ersten Wallenstein am 1. 4. 1815. Ab 1818 wirkte er im Heldenvaterfach und wandte sich auch der Regie zu. Sein Sohn Georg K. (1820–76) lebte hauptsächlich in Paris und London, machte sich als Porträtmaler einen Namen und heiratete A. Anschütz (s. d.); sein zweiter Sohn, der Schauspieler Josef K., starb jung nach kurzem Burgtheaterengagement.

Hauptrollen: Correggio; Duncan; Herzog v. Schwaben (Käthchen v. Heilbronn); Stauffacher; Wirt (Die lustigen Weiber v. Windsor); etc.
L.: Wr. Ztg. vom 1. 5. 1857; Eisenberg; O. G. Flüggen, Biograph. Bühnenlex. der dt. Theater, 1892; Kosch, Theaterlex.; Thieme–Becker (Georg K.); Wurzbach; ADB; E. Koberwein, Erinnerungen eines alten Hofburgtheaterkindes, 1909; J. F. Castelli, Memoiren meines Lebens, 1861; Rub; 175 Jahre Burgtheater, hrsg. von der Bundestheaterverwaltung, 1954; C. Pichler, Denkwürdigkeiten, hrsg. von E. K. Blümml, 1914.
(Pablé)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 7
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