Kobyljańśkyj, Anton (1837-1910), Politiker und Erfinder

Kobyljańśkyj Anton, Kulturpolitiker und Erfinder. * Pereroslja (Ostgalizien), 29. 1. 1837; † Lemberg, 8. 2. 1910. Besuchte das Gymn. in Czernowitz und stud. 1874–77 an der Univ. Wien. Von Beruf war er Arzt, Dr.med. und Diplom-Inhaber dreier Fak. Das Verdienst K.s liegt in der Hrsg. der Broschüren „Slovo na slovo do redactora ‚Slova‛ “ (Ein Wort auf das Wort an den Redakteur „S.“) und „Holos na holos dlia Halyčyny“ (Eine Stimme zur Stimme für Galizien), beide 1861. Darin trat er für die Entwicklung der ukrain. Literatur in der Volkssprache ein und wandte sich gegen die Lemberger rückschrittliche Zeitung „Slovo“, die das sogen. Jazyčie (eine stark an das Russ. angelehnte Buchsprache) propagierte. K. veröff. diese Broschüren in Lateinschrift. In der gleichen Schriftart wurden darin auch die ersten Verse von Jurij Feďkovyč publiziert, den K. zu Dichtungen in ukrain. Sprache angeregt hatte. K. ist der Schöpfer einiger Erfindungen auf dem Gebiete der Med. (Physiograph. Kamera) und Technik (Rauchverzehrungs-Apparat). Er konstruierte auch eine Flugmaschine mit dem Prinzip der Trennung in „Hebe- und Schwebeapparat“.

L.: O. Makovej, Žyttepys’ O. Ju. Hordyns’koho – Fed’kovyča (Biographie O. Ju. H.-F.s), 1911; Ukrajinśka radjanśka enc. 6; Hss.-Abt. des Ševčenko-Literaturinst. der Akad. der Wiss., Kiev (gedruckte Eingaben an das k. Patentamt in Berlin).
(Pohrebennyk)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 11
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