Koch Carl Matthias, Ps. Rott, Schauspieler und Gesangskomiker. * Wien, 23. 2. 1807; † Wien, 10. 2. 1876. Kam 1819 als Sängerknabe und Chorist an das Kärntnerthor-Theater in Wien, ab 1824 wirkte er als Cellist am Theater in Preßburg, 1827 in Triest und Graz, wo er die Musik zu Nestroys erstem Bühnenstück schrieb. Dieser ermunterte ihn auch zum Sprechstück überzugehen und verschaffte ihm ein Engagement (1832–36) am Josefstädter-Theater; K. gastierte auch einige Male am Burgtheater. 1836 wandte er sich nach Pest, wo er statt des als Gast erwarteten Raimund, der eben seinem Leben ein Ende gemacht hatte, ohne Proben den Valentin im „Verschwender“ gab. K. wurde rasch zum Publikumsliebling, 1847 wurde er an das Theater an der Wien berufen, wo er die Nachfolge des an das Burgtheater engagierten Beckmann (s. d.) antrat. Bereits sein Debüt als „Viehhändler aus Oberösterreich“ wurde ein Triumph. Bis zu seinem Tod blieb ihm der Erfolg, vor allem in Lokalpossen, treu. Er wurde „der Anschütz der Vorstadt“ genannt; der K. verlieh ihm als erstem Privatschauspieler das Goldene Verdienstkreuz mit Krone. Die Zeitgenossen, die anfangs in ihm nur einen Nachahmer Raimunds sahen, rühmen die Wahrhaftigkeit seines Spiels. Er absolv. auch viele erfolgreiche Gastspiele: in Berlin schätzte man ihn besonders in den neuen polit.-sozialen Volksstücken. K. war mit der Schauspielerin Maria Lutz (* Wien, 1840; † Wien, 17. 8. 1872), der Tochter eines Hoftheatertänzers, verheiratet. Sie war eine beliebte Lokal-, später Operettensängerin in Wr. Neustadt, Karlsbad, am Josefstädter-Theater und am Wilhelmstädt. Theater in Berlin und trat zuletzt am Theater an der Wien auf.