Kočić, Petar (1877-1916), Schriftsteller

Kočić Petar, Schriftsteller. * Stričići b. Banjaluka (Bosnien), 29. 6. 1877; † Belgrad, 27. 8. 1916. Stud. 1899–1904 an der Univ. Wien Slawistik. Kurze Zeit Lehrer am serb. Realgymn. in Üsküb (Skoplje), 1906 in Sarajewo Sekretär des Kulturver. „Prosvjeta“. Als Organisator eines Arbeiterstreiks im gleichen Jahr aus Sarajewo ausgewiesen, übersiedelte er nach Banjaluka, wo er eine rege polit. und literar. Tätigkeit entwickelte, hauptsächlich in seiner Ztg. „Otadžbina“ (ab 1907) und in der literar. Z. „Razvitak“ (1908). „Otadžbina“ wurde zum Organ einer Gruppe bosn. Serben, die, um K. gesammelt, eine österreichfeindliche Politik und einen heftigen Kampf für die Durchführung der Agrarreform führte. K. wurde wegen seiner polit. Stellungnahme verfolgt, mehrmals verurteilt und inhaftiert. Als Abg. des bosn. Parlaments (1910) führte er den Kampf für die Interessen der Bauern weiter. Er starb in einer Nervenheilanstalt in Belgrad, wohin er im Januar 1914 kam. Schon in seinen ersten Erzählungen „S planine i ispod planine“ (Aus dem Gebirge und unter dem Gebirge), 1902, entfaltete er seine reiche erzähler. Begabung. Temperamentvoll und kampflustig, manchmal iron., unmittelbar in der Beschreibung der Natur und in der Darstellung des Bauernlebens.

W.: Celokupna dela (Ges. Werke), 1932; Djela (Werke), 1951.
L.: B. Čubrilović, P. K. i njegovo doba (P. K. und seine Zeit), 1934; I. Sekulić, P. K., 1935; T. Kruševac, P. K., 1951; Nar. Enc. 2; Enc. Jug. 5; Letopis Matice Srpske 1912, 288, S. 70–88; J. Skerlić, Pisci i knjige (Schriftsteller und Bücher) 3, 1920; V. Gligorić, Srpski realisti (Die serb. Realisten), 1954.
(Šeper)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 24
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