Koechlin Rudolf, Mineraloge. * Wien, 11. 11. 1862; † Wien, 11. 2. 1939. Sohn des Vorigen, Bruder des Architekten und Alpinisten Heinrich K. (s. d.); stud. 1883–87 an der Univ. Wien Mineral., Kristallographie, Petrographie, Geol., ferner Mathematik, Physik und Chemie, 1887 Dr. phil. Schon 1884 wurde er freiwilliger Mitarbeiter am Wr. Hof-Mineralien-Kabinett in der Zeit der Vorbereitung seiner Bestände zur Aufstellung im neuerbauten Naturhist. Mus. K. entwarf nicht nur die Pläne für die Neuaufstellung der Mineraliensmlg., er nahm auch die notwendigen Umgruppierungen und Einschübe selbst vor, wie er sich auch in der Folgezeit unter zwangsläufigem Verzicht auf größere wiss. Arbeiten ganz der systemat. Ausweitung, Durcharbeitung und wiss. Erschließung der zu seiner Zeit rasch anwachsenden Gesamtsmlg. widmete, in die er selbst etwa 50.000 genauest beschriebene Stufen einfügte. Trotz seiner umfassenden Kenntnisse und seines Bienenfleißes in der Beamtenlaufbahn nur sehr langsam vorrückend, wurde K. erst 1912 Kustos I. Klasse, 1920 Dir. der Mineralog. Petrograph. Abt. des Naturhist. Mus., um schon 1922 durch den Beamtenabbau als Hofrat in den Ruhestand versetzt zu werden. K., ein hervorragender Systematiker, machte sich hochverdient um die Neuaufstellung und wiss. Bearbeitung der Mineraliensmlg. des Naturhist. Mus. in Wien. Korr. Mitgl. der Akad. der Wiss. in Wien. Neben zahlreichen kleineren Arbeiten vor allem kristallograph. Inhalts ist K.s Bearbeitung der Manganoxyde und -hydroxyde in Doelters Hdb. der Mineralchemie III von größerer Bedeutung.