Königshofer, Karl (1787-1861), Industrieller

Königshofer Karl, Industrieller. * Rein (Stmk.), 21. 4. 1787; † Graz, 28. 6. 1861. Sohn des Anwaltes des Zisterzienserstiftes Rein; kam nach mehrjähriger landwirtschaftlicher Praxis 1806 als Verwalter und Bezirkskommissär einer dem Stift Vorau gehörenden Herrschaft nach Peggau und bewirtschaftete ab 1815 einen Besitz am Steinfeld bei Graz, den er 1825 käuflich erwarb. K. gestaltete die dazugehörige Brauerei aus, erwarb mit seinen Mitarbeitern mehrere einschlägige Patente und förderte den steir. Hopfenbau. Wegen dieser Verdienste wurde er Obervorsteher der Brauerinnung und Ausschußmitgl. der k. k. steir. Landwirtschaftsges. K. beteiligte sich auch am polit. Leben. 1848 trat er der Grazer Nationalgarde bei und wurde im gleichen Jahre Mitgl. des provisor. Landtages sowie des konstituierenden Reichstages, wo er vergeblich die Aufhebung der drückenden Verzehrungssteuer beantragte. Sein Name stand auch auf der Vorschlagsliste für das Frankfurter Parlament. K., der auch künstler. Interessen hatte, gehörte zum Bekanntenkreise des Erzh. Johann (s. d.). Da er in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet, verkaufte er 1853 seinen Besitz an J. P. Reininghaus, dessen Familie die Brauerei als A. G. weiterführte.

L.: Grazer Tagespost vom 17. 1. 1932; Bll. für Heimatkde., 1933.
(Meister)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 40f.
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