Kohl von Kohlenegg, Lorenz (1783-1851), Lithograph und Offizier

Kohl von Kohlenegg Lorenz, Offizier und Lithograph. * Wien, 26. 3. 1783; † Wien, 22. 1. 1851. Vater des Vorigen, Neffe des Malers Ludwig K. (s. d.); nach Stud. an der Akad. der bildenden Künste in Wien wurde er 1799 für das IR. 57 assentiert, bei dem er am 1. 6. 1800 zum Fähnrich vorrückte und den Feldzug in Italien mitmachte. In den folgenden Jahren fand er bei Mappierungsarbeiten in Tirol Verwendung. Mit 1. 9. 1805 rückte K. zum Lt. im Pionierkorps vor und wurde während des Feldzuges von 1805 dem Generalstab des von Erzh. Johann (s. d.) befehligten Korps zugeteilt. Am 1. 12. 1805 zum Oblt. befördert, arbeitete er 1806–08 an der militär.-topograph. Landesbeschreibung von Böhmen mit. 1809 zeichnete er sich – wieder dem Generalstab zugeteilt – besonders in der Schlacht bei Aspern aus, wurde am 30. 5. 1809 außer der Rangtour zum Kapitänlt. befördert und zum IR. 2 transferiert. Nach kurzfristigen Einteilungen bei den IR. 4 und 3 (1812/13) kam K. am 16. 9. 1813 als Hptm. zum IR. 15. Im Feldzug 1814 beim Generalstab der Südarmee eingeteilt, wirkte er 1815 als Platzkmdt. von Novara und Turin. Nach dem Friedensschluß arbeitete er am Aufbau des lithograph. Inst. des Katasters maßgeblich mit, 1816 kurzfristig und 1842–51 provisor. Dir. dieses Inst., in dem er selbst zahlreiche prakt. Arbeiten ausführte. 1830 als Mjr. i.R., 1849 wurde ihm der Titel Obstlt. verliehen. K., der sich um die Einführung des Steindruckverfahrens in Österr. und um die Weiterentwicklung der Lithographie große Verdienste erwarb, wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. 1818 Ehrenmitgl. der k. k. Akad. der bildenden Künste und korr. Mitgl. der k. k. mähr.-schles. Ges. zur Beförderung des Ackerbaus, der Natur- und Landeskde., 1829 nob.

W.: Prakt. Anleitung zur Lithographie, 1820.
L.: Thieme–Becker; Wurzbach: K. A. Wien.
(Egger)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 61
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