Koller, Oswald (1852-1910), Musikwissenschaftler, Germanist und Historiker
Koller Oswald, Musikforscher, Germanist und Historiker. * Brünn, 30. 7. 1852; † Klagenfurt, 10. 6. 1910. Mittelschulprof. in Kremsier, ab 1893 Lehrer an der Staatsgewerbeschule in Wien. Helfer G. Adlers (s. d.) bei der Wr. Musik und Theaterausst. 1892, und bei den bibliograph. Vorbereitungen der „Denkmäler der Tonkunst in Österreich“, deren wirkendes Mitgl. er ab 1893 war und deren leitender Komm. er angehörte. 1898–1902 war er erster Bibliothekar am neugegründeten musikhist. Inst. der Univ. Wien. Außerdem war er Ehrenmitgl. der Accademia del R. Istituto musicale „Luigi Cherubini“ in Florenz und Ausschußmitgl. der Wr. Ortsgruppe der Internationalen Musikges. K. gehört zu den Pionieren der Mediaevistik in der Musikwiss.
W.: Der Liederkodex von Montpellier, in: Vierteljahrss. für Musikwiss. 4, 1888; Klopstockstud., in: Jahresber. der Landes-Oberrealschule zu Kremsier, 1889; Versuch einer Rekonstruktion der Notenbeispiele zum elften Kapitel von Franco’s Ars cantus mensurabilis, ebenda 6, 1890; Hrsg.: Trienter Codices, gem. mit G. Adler, in: Denkmäler der Tonkunst in Österreich, Bd. 14 und 15, 1900, Bd. 22, 1904; Oswald v. Wolkenstein, Geistliche und weltliche Lieder, gem. mit J. Schatz, ebenda, Bd. 18, 1902.
L.: Die Musik in Geschichte und Gegenwart: Z. der Internationalen Musikges. 9, 1910/11, S. 347.
(Antonicek)