Korber von Korborn Gregor Norbert, O. Praem., Theologe. * Jaispitz (Jevišovice, Mähren), 17. 11. 1749; † Nikolsburg (Mikulov, Mähren), 26. 5. 1843. Stud. Phil. in Olmütz und trat 1766 in das regulierte Prämonstratenser-Chorherrenstift zu Bruck an der Thaya ein, 1774 Priesterweihe. Zunächst in der Seelsorge tätig, lehrte er dann im Stift Phil., bewarb sich im Auftrage des Stifts 1775 vergebens um die philosoph. Lehrkanzel in Preßburg und ging 1776 erneut nach Olmütz, um Jus zu stud., Dr. jur. Als Schüler und Freund von Joseph Wratislaw v. Monse wurde er dann in Bruck Prof. des Kirchenrechts und Bibliothekar. Seine im Sinne Monses vorgetragenen Anschauungen führten bereits 1780 zu seiner Enthebung vom Lehramt und später von der Leitung der Stiftsbibl. Ab 1785 Kurat in Lechwitz, wurde er 1788 überraschend von Bischof J. Lachenbauer nach Brünn berufen und 1789 bischöflicher Rat und Sekretär. 1790 Kanonikus an der Kollegiatkirche zu Nikolsburg, ab 1791 auch Prodir. des dortigen Piaristengymn., 1816 infulierter Propst und Konsistorialrat in Brünn, Erzpriester, Dechant und Pfarrer von St. Wenzel und Schulvisitator, 1817 nob. Den Ideen der Aufklärungsphil. gegenüber aufgeschlossen, forderte er im Geiste des Josefinismus die Verwendung der Muttersprache in Liturgie und Predigt und eine volkstümliche Seelsorgetätigkeit.