Krainz Johann, Ps. Hans v. d. Sann, Schulmann, Schriftsteller und Volkskundler. * Cilli (Celje, Unterstmk.), 6. 9. 1847; † Graz, 24. 4. 1907. Nach der Reifeprüfung an der Lehrerbildungsanstalt in Marburg wirkte K. zunächst an verschiedenen Schulen in der Südstmk., dann im steir. Oberland — darunter zwölf Jahre in Eisenerz —, 1894–1905 in Graz. An seinen vielen Dienstorten und auf ausgedehnten Studienfahrten sammelte er die im Volke noch lebenden Mythen, Legenden, Sagen, Lieder und Volksspiele und wurde dadurch zum hervorragenden Kenner des steir. Volkslebens, das er sachkundig schilderte und so vor der Vergessenheit bewahrte, insbesondere durch sein Hauptwerk „Sagen aus der grünen Mark“. Mit Vorliebe wählte K. auch Gestalten und Stoffe aus der Heimatkde. und vaterländ. Geschichte und bearb. sie für Jugend und Volk. Das Steiermärk. Landesarchiv und die Gemeindearchive von Oberwölz und Neumarkt (Stmk.) verdanken ihm manche wertvolle Erwerbung, das Kulturgeschichtliche Mus. in Eisenerz und das Mus. der k. k. priv. Bürgerkorps in Graz ihre Entstehung. Sehr verdienstvoll wirkte K. für den Hist. Ver. für Stmk., der ihn zum Bezirkskorrespondenten ernannte. Er war auch Korrespondent der Zentralkomm. für Kunst- und hist. Denkmale. Seine literar. Laufbahn begann K. bei der „Marburger Zeitung“. Er wurde dann Mitarbeiter der Grazer „Tagespost“ und anderer steir. Bll., ferner verschiedener Wr. Tagesztg. und österr. Kulturz., darunter auch von Roseggers „Heimgarten“. Er selbst gründete die Volksz. „s’Nullerl“.