Kraus, P. Honorius (Ludwig) (1773-1850), Seelsorger

Kraus P. Honorius (Ludwig), O.S.B., Seelsorger. * Kronstadt (Braşov, Siebenbürgen), 19. 8. 1773; † Wien, 19. 6. 1850. Trat 1794 als Novize in das Wr. Schottenstift ein; 1797 Profeß, 1798 Priesterweihe. Als Katechet an der Stiftsschule gründete K. 1798 die später allg. eingeführte Sonntagsschule. 1801 wurde er Novizenmeister, 1802 Prof. für Kirchengeschichte und Kirchenrecht an der theolog. Hauslehranstalt im Stift (bis 1807). An dem 1807 gegründeten Schottengymn. lehrte K. (bis 1811) als Prof. der zweiten Humanitätsklasse Eloquentia. K. fand aber erst in der Seelsorge sein eigentliches Arbeitsfeld. 1811 zum Pfarrer von Schottenfeld (Wien VII.), ernannt, gründete er 1818 den Armen-Hilfsver., 1819 einen Leichenver., 1823 den ersten organisierten, behördlich genehmigten Kirchenmusikver. Wiens, 1829 führte er die „Enthebungskarten von Glückwünschen zum Neuen Jahr“ ein, was durch die k. k. Landesregierung autorisiert wurde, und gründete 1837 gem. mit Dr. L. W. Mauthner das erste Kinderspital zu St. Anna in der Pfarre Schottenfeld, Kaiserstraße 26.

W.: Die Kirche und Pfarre St. Laurenz im Schottenfelde, 1821, 2. Aufl., 1826; Denkbuch der Pfarre und Kirche zum hl. Laurenz im Schottenfelde. Mit einem Anhang: Das Stift Schotten, 1839; Das erste Kinderkrankenhaus Wiens, gegründet in der Pfarre Schottenfeld von Dr. L. W. Mauthner und beschrieben mit einigen ans Herz gelegten Worten, 1838; etc.
L.: P. M. Adolph, Chronicum Literarium Benedictino-Scotense, 1874, S. 91 ff, (mit Werksverzeichnis); Scriptores O.S.B., 1881; E. Hauswirth, Abriß einer Geschichte der Benedictiner-Abtei U. L. Fr. zu den Schotten in Wien, 1858; A. Hübl, Geschichte des Unterrichtes im Stifte Schotten in Wien, 1907; J. Hormayr, Wiens Geschichte und seine Denkwürdigkeiten, Jg. 2, Bd. 4, 1825, S. 112; F. Tschischka, Geschichte der Stadt Wien, 1847; A. Weißenhofer, Das Schottenfeld, in: Alt Wr.-Kalender, 1924.
(Rapf)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 18, 1968), S. 228f.
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