Krauss, Marie Gabriele (1842-1906), Sängerin

Krauss Marie Gabriele, Sängerin. * Wien, 24. 3. 1842; † Paris, 6. 1. 1906. Tochter eines Staatsbeamten; Tante der Tänzerin, Schauspielerin und Sängerin Clementine K. (s. d.); stud. 1853–59 unter M. Marchesi am Wr. Konservatorium Gesang. Während dieser Zeit sang sie in Zöglings- und Prüfungskonzerten und wurde mit der Silbernen Medaille der Ges. der Musikfreunde ausgezeichnet. 1858 trat sie erstmals im Konzert (Schumanns „Paradies und Peri“), 1859 in der Wr. Oper (Mathilde in Rossinis „Tell“) auf. Bis 1867 sang sie in Wien dramat. Sopran-Rollen, u. a. in Werken Meyerbeers und Wagners. Sie trat dann in Paris, Neapel (1871/72), Mailand (1872/73) und nochmals Paris (1873) und Neapel (1874) auf, bis sie sich 1874 endgültig in Paris niederließ. Nach ihrem Abgang von der Bühne 1887 trat sie bis 1890 noch als Konzertsängerin auf, wirkte seither jedoch hauptsächlich als Gesangspädagogin. K., österr. Kammersängerin, war ab 1869 Ehrenmitgl. der Société des concerts du Conservatoire und ab 1880 Officier de l’Académie in Paris.

Hauptrollen: Norma (Bellini); Aida; Desdemona; Fidelio; etc.
L.: N. Fr. Pr. vom 8., 9. und 10. 1. 1906; Allg. Musik- Ztg., Jg. 30, 1903, S. 669; Monatshe. für Musik-Geschichte, Jg. 36, 1904, S. 132; Neuer Theateralmanach, 1907, S. 169 f.; Eisenberg; Frank-Altmann; Kosch, Theaterlex.; Riemann; Enc. dello spettacolo, Bd. 6, 1959; Wurzbach; Lex. der Frau; Kosch, Das kath. Deutschland; Biograph. Jb., 1905; J. Gregor, Cl. Krauss, seine musikal. Sendung, 1953, S. 72 ff.; C. F. Pohl, Die Ges. der Musikfreunde des österr. Kaiserstaates und ihr Conservatorium, 1871, S. 132, 142, 170.
(Antonicek)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 18, 1968), S. 232
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