Kravogl, Johann Nep. (1803-1873), Maler und Lithograph

Kravogl Johann Nep., Maler und Lithograph. * Nauders (Tirol), 9. 3. 1803; † Innsbruck, 13. 11. 1873. Onkel des Vorigen und der Schriftstellerin Paula K. (s. d.); ab 1822 in Meran Schüler des Zeichenmeisters J. Pirchstaller, bei dem er vor allem gründlichen Zeichenunterricht erhielt. 1825–26 lernte er bei Josef Krafft (s. d.) in Wien die Malkunst. Ab 1826 betätigte er sich in Innsbruck als Zeichenlehrer. Er verfertigte gute Porträts in Öl und in Miniaturmalerei auf Elfenbein und Kupfer. 1834 eröffnete er eine lithograph. Anstalt, wo zahlreiche religiöse Bilder, vor allem Bilder von Tages- und Monatsheiligen und Kreuzwegbilder hergestellt wurden. Er arbeitete Umdrucke nach barocken Vorlagen, doch vervielfältigte er auch eigene Entwürfe in neugot. und neubarocken Formen. 1844 bemühte er sich, den Karmeliterinnen eine Niederlassung in Innsbruck zu ermöglichen. Nach seinem Tode wurde die gut fundierte lithograph. Anstalt als Perkmannsche Druckerei bis 1909 weitergeführt.

W.: Kolorierte Fastenkrippe, 1879; Drucke von Südtiroler Ansichten und von Trachtenbildern; etc.
L.: Kath. Bll. aus Tirol, Jg. 1, 1893, n. 6; Tiroler Stimmen, 1873, n. 263, 1907, S. 261; A. Lemmen, Tiroler Künstler Lex., 1830, S. 1331; Thieme–Becker; L. Schönach, Beitrr. zur Geschlechterkde. tirol. Künstler, 1900; K. Fischnaler, Innsbrucker Chronik, 1929, 2, S. 49, 4, S. 179, 278, 5, S. 129; H. Hochenegg, Die Tiroler Kupferstecher, in: Schlernschriften, n. 227, 1963, S. 95 f.; E. Lemberger, Meisterminiaturen aus fünf Jh., 1911, S. 55; E. Giordani, Die Linzer Hafner-Offizin, 1962, S. 14.
(Aschenbrenner)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 18, 1968), S. 238
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