Krobath, Karl (1875-1916), Schriftsteller, Komponist und Lehrer

Krobath Karl, Lehrer, Schriftsteller und Komponist. * Oberferlach (Kärnten), 10. 2. 1875; † Wien, 30. 12. 1916. Besuchte 1890–94 die Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt, stud. dann in Zürich die Rechte und wirkte als Lehrer an den Volksschulen von Thörl-Maglern und Tarvis, an den Bürgerschulen in Wolfsberg und Klagenfurt und schließlich an der Lehrerbildungsanstalt in Gottschee. Reisen führten ihn in die Schweiz, nach Italien und nach Ägypten. Seine ganze schöpfer. Kraft stellte K., ein Freund P. Roseggers und T. Koschats (s. d.), der nach K.s Texten einige Männerchöre komponierte, selbstlos in den Dienst seiner Kärntner Heimat, ihr setzte er als Novellist und Erzähler, Romandichter und Lyriker, Schilderer von Volksbräuchen, Mundartdichter und Komponist von Kärntnerliedern ein Denkmal, wobei er um neue Mittel des Ausdrucks und der Darstellung bemüht war und auch der echte Ton selbsterlittener Lebensnot zu vernehmen ist. K. war Mitarbeiter an zahlreichen Ztg. des dt. Sprachraumes und machte sich auch um die Entwicklung des Kärntner Fremdenverkehrs verdient.

W.: Die hl. Elisabeth, Landgfn. von Thüringen, 1896; Tolles und Trauriges. Geschichten aus dem Kärtner Waldlande, 1906; Blüten einer Dornenkrone (Gedichte), 1906; Der Mann mit den zwei Herzen (Erzählungen), 1907; In der Sonnseiten. Humorist. Vortragstücke, 1908; Das Kärtnervolk in seinen Gebräuchen, 1908, 2. Aufl. 1910; Lawinen und andere Kärntner Geschichten, 1909; Michels Brautwerbung und andere Kärntner Dorfgeschichten, 1909; Der Bräutigam vom Himmel (Einakter), 1910; Sterben (Roman), 1911; Schalksfahrt. Lustige Geschichten aus Kärnten, 1912; Thomas Koschat, der Sänger Kärntens, seine Zeit und sein Schaffen, 1912; Das neue Leben, Stadt der goldenen Träume (beides Romanmanuskripte). Hrsg.: Veldens Ehrenbuch, 1906. Zahlreiche Beitrr. u. a. in Roseggers Heimgarten, Grazer Tagbl., Klagenfurter Ztg., Kärtner Nachr., Stettiner Ostsee-Ztg. und Chemnitzer Tagebl. Kompositionen: Der Postillion, op. 8, Kärntner Liederweise für Männerchor, 1909; Mein Stern, op. 20, Männerchor mit Tenor und Baritonsolo, 1910, etc.
L.: P. Enslein, K. K. Ein Dichterporträt aus Kärnten, 1912; B. Sorger-Sekora, Kärntens Anteil an der Moderne, phil. Diss. Wien, 1928, S. 29 ff., 105 f.; E. Nußbaumer, Geistiges Kärnten, 1956, S. 423 ff.; K. Mayer, Hist. Streifzüge durch Klagenfurt, 1928; Giebisch- Gugitz.
(Nußbaumer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 18, 1968), S. 285
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