Krombholz Julius Vincenz von, Mediziner. * Politz b. Leitmeritz (Police/Litoměriče, Böhmen), 19. 12. 1782; † Prag, 1. 11. 1843. Sohn eines Lehrers; sollte anfangs Seifensieder werden, 1803 kam er in den niederen Kurs für Chirurgie, 1805 Mag. der Geburtshilfe, 1808 provisor., 1812 definitiver Prosektor. Er machte zahlreiche Studienreisen, 1811 Dr. med. et chir. (Univ. Erfurt), 1812 wurde er nach Oechys Tod supplierender Prof. der theoret. Chirurgie in Prag (1814 Dr. med. der Univ. Prag). 1820 wurde er Nachfolger Nadhernys an der Lehrkanzel für Staatsarzneikde., 1828 Prof. der speziellen Pathol. und Therapie und Primararzt, 1836 Prof. der Physiol. Bei der schweren Choleraepidemie von 1831 Dir. sämtlicher Choleraspitäler, sammelte er große Erfahrungen und erstattete einen Generalrapport darüber. K., lange vor Prießnitz ein Anhänger der Wasserbehandlung bei verschiedenen Krankheiten, hatte einen vorzüglichen Überblick über die gesamte, insbesondere über die innere Med. Mit Kaspar Gf. Sternberg stand er 1837 an der Spitze der Versmlg. dt. Naturforscher und Ärzte in Prag. Von seinen Publ. haben seine Arbeiten über Pilze bis heute großen Wert (Birkenpilz = Krombholzia). Von seinem Vermögen ermöglichte K. mehreren Studenten das Stud. der Med., gründete ein Stipendium für Ärzte für Reisen und Studienaufenthalte im Ausland und machte 1833 eine Stiftung für kranke Studenten an der Prager Univ., die bis 1938 seinen Namen trug. Einer seiner bedeutendsten Schüler war A. Jaksch v. Wartenhorst (s. d.). Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. Ehrenbürger von Prag, 1837 nob., Mitgl. der k. k. Ges. der Ärzte in Wien etc.