Kubelík, Jan (1880-1940), Violinist und Komponist

Kubelík Jan, Geiger und Komponist. * Michle b. Prag, 5. 7. 1880; † Prag, 5. 12. 1940. Erhielt den ersten Violinunterricht von seinem Vater Josef Matěj K. (1853 bis 1898), einem Schneider, Gärtner, Gastwirt und guten Amateurgeiger. Nach privaten Stud. bei K. Weber (1888/89), K. J. Ondřiček (1890–91) und F. Sršna (1891/92) kam er als Schüler O. Sevčiks an das Prager Konservatorium (1892–98), wo er auch Musiktheorie bei J. Förster, K. Knittl (s. d.), K. Strecker, A. Bennewitz und J. Lugert stud. Sein sensationeller Erfolg bei seinem Auftreten in Wien 1898 eröffnete eine glänzende Virtuosenkarriere, die ihn in den Jahren 1900–40 als gefeierten und vielfach ausgezeichneten Meister durch die ganze Welt führte. 1940 beendete er seine aktive Laufbahn, starb jedoch kurz darauf. Sein Sohn ist der Dirigent und Komponist Rafael K. (* 1914).

W.: 6 Violinkonzerte; Symphonie in a-Moll; Symphon. Variationen für Violine und kleines Orchester; Stücke für Violine und Klavier; Bearbeitungen und Kadenzen zu fremden Konzerten.
L.: Černušák-Štědroň-Nováček; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; G. Eberhardt, Erinnerungen an bedeutende Männer unserer Epoche, 1926, S. 233f.
(Antonicek)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 310
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>