Kuen Alois Heinrich, Seelsorger und Freiheitskämpfer. * Längenfeld (Tirol), 14. 7. 1779; † Wiesing (Tirol), 11. 8. 1831. Wurde 1802 zum Priester geweiht und war seit 1807 Frühmesser in Zirl. Er organisierte am 11. 4. 1809 die Verteidigung von Zirl gegen bayer. Truppen, mußte sich aber schließlich mit seinen Leuten, einem Dutzend rasch ges. Burschen, vor der feindlichen Übermacht auf die Ruine Fragenstein oberhalb Zirls zurückziehen, von wo aus sie dann den ins Dorf eingedrungenen Feind beschossen. Dieser wurde am Nachmittage vom Kooperator in St. Leonhard im Pitztale A. Ennemoser (* Flaurling, Tirol, 29. 11. 1781; † Haßbach, N.Ö., 21. 4. 1834) mit ca. 600 in Zirl und in den Nachbardörfern eilends aufgebotenen Landstürmern zurückgeschlagen. An der Verfolgung des Feindes bis Kranebitten beteiligte sich auch K. mit seiner Schar. Am Morgen des 12. 4. griffen die Oberinntaler unter Führung K.s und Ennemosers von Hötting aus die Bayern an und drangen kämpfend über die Innbrücke in Innsbruck ein. Am 17. 4. eilte K. auf Ersuchen der Gemeinde Zirl nach Seefeld, um voreilige Schützen von einem Einfall nach Bayern abzuhalten. Auch im Mai und August 1809 rückte er mit Oberinntaler Schützen aus, hatte aber anscheinend keine Gelegenheit, in die Bergiselschlachten dieser Monate einzugreifen. Nach einer in der ersten Novemberwoche mit Andreas Hofer im Passeiertale stattgehabten Unterredung ließen sowohl K. wie Ennemoser von weiterem Widerstand ab. Von 1812 an wirkte K. als Seelsorger und Katechet in Hall, ab 1820 als Kurat in Wiesing.