Kulka, Leopoldine (1872-1920), Schriftstellerin

Kulka Leopoldine, Schriftstellerin. * Wien, 31. 3. 1872; † Wien, 2. 1. 1920. Schloß sich schon früh dem Allg. österr. Frauenver. A. Fickerts (s. d.) an, dem äußersten linken Flügel der freiheitlichen bürgerlichen Frauenbewegung. Sie vertrat seine Grundsätze zunächst in dessen erster Z., den „Dokumenten der Frauen“ (1899–1902). Als diese 1902 andere Bahnen einschlugen, übernahm der Allg. österr. Frauenver. die Ms. „Frauenleben“ von H. Littmann und führte sie nun als „Neues Frauenleben“ weiter. K. war eine der eifrigsten Mitarbeiterinnen und übernahm 1911 gem. mit Ch. Touaillon und E. Fickert die Hrsg. des Bl. Ab 1911 leitete sie den Ver. als 1. Vizepräs. und betätigte sich in der ihr besonders am Herzen liegenden Rechtsschutzkomm. des Ver. 1917 gründete sie mit E. Beer-Angerer die. „Friedenspartei“ als Sektion ihres Ver. und kämpfte unermüdlich — auch in eigenen Friedensheften und Versmlg. für Frieden und Völkerverständigung. Dem Bund österr. Frauenver. war sie zunächst — wie A. Fickert seit 1906 — fern geblieben, hatte aber nach 1918 eine weniger „konservative“ Haltung erhofft und meldete nun als gewähltes Vorstandsmitgl. des Bundes den Wiedereintritt ihres Ver. an (28.–30. Juni 1918. 10. Generalversmlg. des Bundes).

W.: Abhh. und Berr. in: Dokumente der Frauen, 1899–1901, Neues Frauenleben, 1902–19, Bund, März und Mai 1919. Mithrsg.: Neues Frauenleben, 1911 ff.
L.: N. Fr. Pr. vom 7. 1. 1920; Frauenbewegung, Frauenbildung, Frauenarbeit, hrsg.vom Bund österr. Frauenver., 1930, S. 37.
(Meißner)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 342
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