Kunszt, Josef (1790-1866), Erzbischof

Kunszt Josef, Erzbischof. * Zubrohlava, Kom. Árva (Zubrohlava, Slowakei), 28. 6. 1790; † Pest (Ungarn), 5. 1. 1866. Nach theolog. Stud. in Wien (1810–13), 1813 Priesterweihe, war er als erzbischöflicher Archivar (1814) und erzbischöflicher Gerichtsnotar (1816) in Gran tätig. 1820–31 Vizerektor im Wr. ung. Priesterseminar Pazmaneum; 1831 Mitgl. des Kollegiatkapitels zu Preßburg, 1832–45 Rektor des Wr. Pazmaneums, seit 1836 zugleich Domkapitular zu Gran, 1845 Generalvikar des Graner Erzbischofs J. Kopácsy (s. d.) und nach dessen Tode (1847) Kapitelvikar der Erzdiözese Gran, 1850 Diözesanbischof von Kaschau, 1852 Erzbischof von Kalocsa. Unter K. erreichte das damals erst vor kurzem (1813) neugestaltete Pazmaneum eine Blütezeit. Von seiner Tätigkeit als Erzbischof ist die Vollendung des Baues der Kathedralkirche zu Kalocsa und die Ansiedlung der Jesuiten und der Armen Schulschwestern zur Errichtung und Führung diverser Bildungsstätten hervorzuheben. 1863 hielt K., welcher der Erzdiözese Kalocsa in kurzer Zeit ein neues Gesicht gab, eine Diözesansynode ab. Seine Hirtenbriefe und Predigten entstanden aus aktuellen Anlässen und verfolgten prakt. Ziele.

L.: Magyar Sion, 1866, S. 43 ff.; F. Kollányi, Esztergomi kanonokok 1100–1900 (Die Domherren von Gran 1100–1900), 1900, S. 456 f.; Katolikus Lex.; Pallas 11; Révai 12; C. Rimley, Historia Collegii Pazmaniani, 1865, S. 251 ff.
(Gianone)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 353
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