Kupelwieser Karl, Jurist und Mäzen. * Wien, 30. 10. 1841; † Wien, 16. 9. 1925. Sohn des Folgenden, Vater des Vorigen, Bruder der beiden Montanisten Franz K. (s. d.) und Paul K. (s. d.); stud. trotz Interesses für die Naturwiss. an der Univ. Wien Jus, 1866 Dr.jur. und wirkte dann als Advokat, später durch seinen Bruder Paul K. und seinen Schwager K. Wittgenstein veranlaßt, als jurist. Beirat und Mitgl. eines großen Aktienkonsortiums (Teplitzer Walzwerk, Böhm. Montanges., Prager Eisenindustrieges.) in der Großindustrie. 1891 kaufte er das Gut Kyrnberg bei St. Pölten, 1897 das Gut Seehof-Hirschtal am Lunzer See und widmete sich insbesondere letzterem mit großer Hingabe und Arbeitskraft. Er erbaute Wirtschaftsgebäude und Jagdhäuser, legte Straßen an, errichtete ein Elektrizitäts- und Sägewerk, eine Molkerei mit Dampfbetrieb und eine Fischzuchtanstalt. Zu den großzügigen Taten K.s gehören eine sehr bedeutende Widmung für das „Haus der Barmherzigkeit“ in Wien und für ein Taubstummen- und Blindeninst. in Wien-Hütteldorf, die Errichtung eines musterhaft eingerichteten Spitals in Scheibbs (N.Ö.) und einer landwirtschaftlichen Schule für Gebirgswirtschaft in Pyhra (N.Ö.), die er mit allen Lehrmitteln, Wohn- und Wirtschaftsgebäuden 1914 dem Land N.Ö. übergab. Die Wiss. verdankt K., welcher frühzeitig die Bedeutung der Radiumforschung erkannte, die Errichtung und Einrichtung eines Radiuminst. (1910) und die „Biologische Station“ in Lunz (1906), die erste hydrobiolog. Forschungsstelle im ostalpinen Raum. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. Dr.phil. h.c. der Univ. Wien, Ehrenmitgl. der Akad. der Wiss. in Wien.