Kurz zum Thurn und Goldenstein, Patritius Cajetan Franz von (1758-1829), Bibliothekar und Archivar

Kurz zum Thurn und Goldenstein Patritius Cajetan Franz von, Bibliothekar und Archivar. * Werfen (Salzburg), 10. 8. 1758; † Salzburg, 27. 10. 1829. Stud. an der Univ. Salzburg, stand seit 1781 in öff. Diensten bei der Salzburger Hofkammer, zuletzt als Hofkammerrat. 1804–06 ordnete er die Bibl. des Großherzogs Ferdinand v. Toscana, nach seiner Pensionierung die des aufgehobenen Cajetaner- oder Theatinerklosters und die damals aus den Salzburger Archiven und Registraturen ausgeschiedenen Urkunden. 1818 erhielt er die Aufsicht über die umfangreichen archäolog. Ausgrabungen bei Salzburg und veröff. nach seinen Tagebüchern fund- und lokalgeschichtlich wichtige Arbeiten über die tw. sehr bedeutsamen Grabungsergebnisse (z. B. prächtiger Mosaikfußboden mit Szenen Theseus-Ariadne von den Loigerfeldern, heute im Kunsthist. Mus. Wien; die zahlreichen röm. Grabfunde von Bürglstein erwarb Kg. Ludwig I. v. Bayern).

W.: Juvaviens. Antiken. Die von den sogenannten Walser–, eigentlich Loigerfeldern . . . 1815 aufgefundenen Denkmähler, 1816; Journal über die in der Gegend von Glas, Aign . . . hervorgegrabenen Alterthümer, 1817; Notizen über sämmtliche Alterthümer, Grab- und Denkmähler, welche in den Garten und in den Feldern des Jos. Rosenegger, Inhaber des Landsitzes Birglstein . . . hervorgegraben worden sind, 1817 (mit Nachträgen und Tabellar. Übersichten von 1820, 1822, 1824).
L.: Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland.
(Diez–Gassner)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 368
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