Kurz, Selma; verehel. von Halban (1874-1933), Sängerin

Kurz Selma, Sängerin. * Bielitz (Bielsko-Biała, österr. Schlesien), 15. 10. 1874; † Wien, 10. 5. 1933. Zeigte früh beim Gesang in der Synagoge und im Theaterchor ihrer Heimatstadt eine auffallend gute Stimme, so daß ihr Superintendent Th. K. Haase (s. d.) das Gesangstud. bei J. Ress in Wien ermöglichte. Nach weiteren Stud. bei M. Marchesi in Paris debut. sie 1895 in Hamburg und sang 1896–99 in Frankfurt a. M. Von hier engagierte sie G. Mahler an die Hofoper in Wien, wo sie bis 1927 als gefeierte Primadonna wirkte. Gastspiele führten sie nach London, Paris, Monte Carlo, Holland, Skandinavien, Italien und Nordamerika. K. war eine der berühmtesten Koloratursopranistinnen ihrer Zeit, die sich nicht nur in der Oper, sondern auch als Konzert-, Lied- und Oratoriensängerin behauptete. Sie war ab 1910 mit dem Gynäkol. J. v. Halban (s. d.) verheiratet.

L.: N. Fr. Pr. vom 10. und 11. 5. 1933; Jb. der Musikbibl. Peters, Jg. 40, 1934, S. 72; Dt. Bühnenjb., 1934, S. 108; H. Goldmann, S. K., der Werdegang einer Sängerin, 1933; Eisenberg; Frank–Altmann; Kosch, Theaterlex. (Halban); Riemann; Sohlmans Musiklex., Bd. 3, 1951; Thompson; Enc. dello spettacolo, Bd. 6, 1959, Sp. 1095 f.; Wininger; Lex. der Frau; K. J. Kutsch– L. Riemens, Unvergängliche Stimmen, 1962, S. 210.
(Antonicek)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 367
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