Kušej Radoslav, Jurist. * Unterloibach b. Bleiburg (Kärnten), 21. 7. 1875; † Laibach, 10. 5. 1941. Stud. ab 1896 an der Univ. Wien Jus, 1901 Dr.jur. Ab 1900 im Gerichtsdienst in Klagenfurt und Graz, 1905 arbeitete er als Stipendist an der Univ. Bonn bei Stutz, auf dessen Anregung er die Arbeit über Reformen der äußeren Kirchenorganisation zur Zeit Joseph II. übernahm, welche allseits Anerkennung fand. Ab 1918 wirkte K. in Oberradkersburg, dann in Bleiburg und Cilli. 1920 wurde er o. Prof. für Kirchenrecht an der neugegründeten Univ. Laibach, dreimal Dekan, 1937–39 Rektor. Seit 1938 Mitgl. der neugegründeten Akad. der Wiss. und Kunst in Laibach. K. widmete sich neben rechtlich-dogmat. auch kirchenpolit. Fragen (z. B. Matrimoniumrecht, Patronatsrecht). An Hand des Codex iuris canonici von 1917 bearb. er das kanon. Material systemat. und wurde so zum Schöpfer des Kirchenrechtsystems im Slowen. 1921 war K. Vertreter des Min. für Glaubenslehre (Konfession) bei der Konfessionsenquête in Belgrad, später Mitgl. verschiedener Ausschüsse, die sich mit Gesetzentwürfen, kirchenpolit. Fragen und interkonfessionellen Beziehungen befaßten.