Kutschera von Woborsky, Oswald (1887-1922), Kunsthistoriker

Kutschera von Woborsky Oswald, Kunsthistoriker. * Prag, 23. 3. 1887; † Wien, 8. 4. 1922. Stud. an der Univ. Wien Kunstgeschichte unter Dvořák (s. d.) und war von 1909–11 ao. Mitgl. des Inst. für österr. Geschichtsforschung. Das spezielle Forschungsgebiet K.s waren Stud. über die italien. Barockmalerei, besonders über Tiepolo und seinen Sohn Domenico, dessen künstler. Persönlichkeit er erstmalig herausstellen und vom Werke des Vaters trennen wollte. An der Vollendung seiner Arbeiten wurde der Zeit seines Lebens schwächliche K. durch seinen frühen Tod gehindert. Sein gesamter wiss. Nachlaß ging in den Besitz des II. Kunsthist. Inst. der Univ. Wien über. Die interessante Smlg. von Bildern und Handzeichnungen (besonders italien. Barock) vermachte er dem österr. Staate. Sie befindet sich heute in verschiedenen Wr. Museen, wie dem Kunsthist. Mus., der Österr. Galerie und der Graph. Smlg. Albertina.

W.: Der Dom zu Traù, phil. Diss. Wien, 1911; Sebastianos Arbeiten in Turin, in: Monatshe. für Kunstwiss. 1915; Zu A. Pozzos Fresken in Mondovi, ebenda, 1917; Das Skizzenbuch des A. Brustolon im Museo Chivico zu Belluno, in: Kunst und Kunsthandwerk, 1919; Die Fresken der Puritàkapelle in Udine und die Kunst D. Tiepolos, in: Jb. der preuß. Kunstsmlg., 1920; Die Neuentdeckung der Tiepolofresken im großen Saal des Kastells zu Udine, in: Repertorium für Kunstwiss., Bd. 43, 1922; etc.
L.: Kunstchronik und Kunstmarkt, N. F. 33, 1921/22, S. 538 ff.; Belvedere, 1922, S. 126 f.; MIÖG, Bd. 41, 1926, S. 378 f.; Santifaller, n. 295.
(Krasa–Florian)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 376
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