Kutschera Fritz, Pädagoge, Jugendführer und Alpinist. * Wien, 14. 2. 1883; † Proszowice (Polen), 18. 11. 1914 (gefallen). Stud. 1903–08 an den Univ. Innsbruck und Wien Naturwiss., 1909 Dr.phil.; beteiligte sich an wiss. Untersuchungen auf Elba und in der österr. Station für Tiefseeforschung in Triest, wirkte dann als Gymnasiallehrer in Innsbruck und Wien. Während seiner Innsbrucker Studentenzeit war er anläßlich des Wahrmund-Streites Vorsitzender der Studentenschaft und durch mehrere Semester im Akad. Alpen-Klub Innsbruck als aktiver Bergsteiger mit zahlreichen Bergtouren und etlichen Erstbesteigungen, als Vortragender sowie als einer der frühesten Vertreter des Alpinen Schilaufes unermüdlich tätig. Nach der Gründung des Österr. Wandervogels (Hirschberg in Böhmen, Pfingsten 1911) durch den Prager Studenten H. Mautschka, die Wr. Studenten O. und P. Miklau u. a. gewann K. bald entscheidenden Einfluß auf diesen Bund und wurde, ohne je Bundesleiter gewesen zu sein, zum eigentlichen Führer der in Österr. einsetzenden Jugendbewegung. Seine grundlegenden Ausführungen in Wort und Schrift über Jugendwandern, Volkskde., Weltanschauung, Grenzlandfragen usw. waren noch Jahrzehnte nach seinem Tod wirksam. Einige seiner Gedichte sind zum Schrifttumsbestand der gesamtdt. Jugendbewegung geworden, z. B. das Sonnwend-Gedicht 1914 „Wir stehen auf Grenzwacht, ihr Jungen . . . “.