Kužel Hans, Chemiker. * Wien, 22. 3. 1859; † Baden (N.Ö.), 7. 7. 1921. Besuchte die Techn. Hochschule in Wien und hörte bei E. Fischer an der Univ. Erlangen, 1883 Dr.phil.; vor seiner Promotion war er kurze Zeit in der Farbenfabrik Bindschedler & Busch in Basel, dann kurze Zeit Ass. bei E. Fischer. Auf dessen Empfehlung trat er in die Farbwerke Meister, Lucius & Brüning in Hoechst ein, leitete mehrere Azofarbenfabriken und entwickelte verschiedene neue Azofarbstoffe. 1892 arbeitete er über Bakteriol. am Koch-Inst. in Berlin, war 1893 Leiter der Farbwerke Levinstein & Co. (Manchester), verließ 1895 England und lebte ab 1896 in Baden b. Wien. Hier befaßte er sich unter anderem mit Versuchen zur Verwendung des Wolframs als Glühfaden bei der elektr. Beleuchtung. Die von ihm ausgearbeitete Methode zur Gewinnung von Wolframfäden auf koloidchem. Grundlage spielte in der techn. Entwicklung der Wolframglühlampe eine nicht unbeachtliche Rolle, insbesondere arbeitete die Firma Joh. Kremenetzky (s. d.) einige Jahre hindurch unter Verwendung seines Verfahrens. K. war auch an den Vorarbeiten für ein neues Österreich. Patentgesetz beteiligt.