Květ, František Bolemír (1825-1864), Slawist und PädagogeKvět František Bolemír, Slawist und Pädagoge. * Tabor (Tábor, Böhmen), 11. 4. 1825; † Warschau, 18. 7. 1864. Stud. Jus und Phil. an der Univ. Prag, war dann Erzieher bei Gf. Mirbach und bei Fürst J. Lobkowitz, dessen Bibl. er zu wiss. Stud. benützte. Er stud. dann weiter in Gießen (1852) und in Prag (1858), Dr.phil. Mittelschulprof. in Prag, ab 1862 Prof. für tschech. Sprache und Literatur in Warschau. K. arbeitete an Riegers „Slovnik naučný“ (Konversationslex.) mit. Wenig originell, zeichnete er sich dadurch aus, daß er systemat. die Anregungen der europ. Wiss. verarbeitete; als Philol. war er ein Anhänger von A. Schleicher und F. Miklosich, als Philosoph und vor allem als Ästhetiker ging er von Herbart aus, als Pädagoge von Comenius (Komenský).
W.: Prostonárodní nauka o vychování (Volkstümliche Lehre von der Erziehung), 1849; Jana z Lobkovic na Hasistenje zprava o naucení jeho syno Jaroslavovi i t. d. (Des Johann von Lobkowitz Vorschrift über den Unterricht seines Sohnes), 1851; Kratičká mluvnice řecká (Kurze griech. Sprachlehre), 1851; Leibnitzens Logik. Nach den Quellen dargestellt, 1857; Leibniz und Comenius, 1857; Staročeská mluvnice (Alttschech. Grammatik), 1860; Aesthetický rozbor Rukopisu Královédvorského (Ästhet. Analyse der Königinhofer Handschrift), 1861; etc. Gedichte: Slze (Tränen), 1850; Žiti básnické (Poet. Leben), 1859.
L.: Tygodnik illustrowany vom 30. 7. 1864; Atheneum, 1891, S. 166 ff.; Wurzbach; Masaryk 4; Otto 15; Česká mysl (Tschech. Meinung), 1914, S. 1 ff.
(Havel)
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 384