Kwaysser, Marie (1849-1913), Schriftstellerin und Übersetzerin

Kwaysser Marie, Schriftstellerin und Übersetzerin. * Schloß Semil (Semily, Böhmen), 3. 4. 1849; † Morchenstern (Smržovka, Böhmen), 18. 12. 1913. Nach pädagog. Ausbildung in Prag sowie Musik- und Sprachstud. gab sie zunächst Privatunterricht. 1871–74 war sie Lehrerin in Ober-Leutensdorf und ab 1875 im Lehramt an der Industrieschule in Morchenstern bei Gablonz und nebenberuflich Mitarbeiterin bei verschiedenen Z. und Ztg. Ihre Gedichte und Erzählungen eigneten sich besonders zur Aufnahme in Heimatbll. und Almanache, die unter der Landbevölkerung verbreitet waren. K. wurde vor allem durch die Smlg. „Neueste Poesie aus Böhmen“ (1895) des Chirurgen E. Albert (s. d.), mit dem sie außerdem als Übersetzerin aus dem Tschech. zusammenarbeitete, bekannt. Sie war auch sozial tätig.

W.: Aus stiller Bergeswelt (Gedichte), 1907; Märchen und Dichtung, 1912; Beitrr. in Z., Ztg., Anthol. etc. Übers.: J. Vrchlický, Gedichte, 1893; etc.
L.: Brümmer; M. Geißler, Führer durch die dt. Literatur des 20. Jhs., 1913; Giebisch–Gugitz; F. Jaksch, Lex. sudetendt. Schriftsteller, 1929; Kosch; Kosel 2 (irrtümlich unter Kraysser); Kürschner, 1936; M. Nigg, Biographien der österr. Dichterinnen, 1893; Masaryk 4; Otto 28, Erg.Bd. III/2.
(Hanus)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 385f.
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