Labler, Wladimír (1847-1914), Musiker

Labler Wladimír, Musiker. * Prag, 22. 3. 1847; † Barcola b. Triest, l. 7. 1914. Sohn des Organisten und Komponisten F. X. Martin L. (1805–51), der mit seinen Männerquartetten einer der Vorkämpfer des tschech. Chorgesanges war. L. begann 1863 seine künstler. Laufbahn als Violinist im Orchester des Ständ. Theaters in Prag bei einem von R. Wagner geleiteten Konzert und trat noch im selben Jahr als Solobratschist in das Orchester des tschech. Landes-Theaters in Prag ein. 1864 kam er als Solist und Orchesterdir. an das Theater in Brünn. Ab 1868 war er hier auch als Regenschori und Organist bei St. Thomas, 1872 am Dom in Olmütz tätig. L. wirkte im Olmützer Musikleben durch mehr als 30 Jahre als Organisator von Konzerten und als Chormeister des dortigen Männergesangver. sowie des Damensingver. Große Verdienste erwarb er sich auch um den Gesangsunterricht an den dt.-sprachigen Volks- und Bürgerschulen, als langjähriger Musikprof. an der Lehrerbildungsanstalt in Olmütz und als Verfasser von Gesangbüchern für die dt. Schuljugend. 1886–96 wirkte er bei den Bayreuther Festspielen im Orchester mit.

W.: Kirchenmusik; Männerquartette; etc. Publ.: Elementar-KIavierschule, zugleich Vorbereitungsschule zum Orgel- und Harmoniumspiel; Patriot. Klänge, Liederhain für Mädchen-Bürgerschulen, 9. Aufl. 1908; Liederhain für österr. Bürgerschulen, gem. mit J. Schober, 1872, 6. Aufl. 1896.
L.: N. Fr. Pr. vom 15. 7. 1914; Černušák-Helfert; Černušák–Štědroň–Nováček; Universal-Hdb. der Musikliteratur aller Zeiten und Völker, hrsg. von F. Pazdirek, 1904; Kosch, Das kath. Deutschland; J. Srb-Debrnov, Slovník hudebních umělců slovanských (Lex. slaw. Musiker), Manuskript, National-Mus., Prag, Musikabt.
(Tarantová)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 391
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