Labus Giovanni, Altertumswissenschafter, * Brescia (Lombardei), 10. 4. 1775; † Mailand, 6. 10. 1853. Stud. seit 1792 in Brescia zuerst Theol., dann klass. Philol. (besonders latein. Sprache und Literatur). 1799 auch an den Univ. Paris und Leiden, nach 1800 Rechtswiss. in Bologna, 1806 Baccalaureus beider Rechte. L. ließ sich in Mailand nieder, bekleidete dort unter der napoleon. Regierung höhere Gemeindeämter, legte diese jedoch 1813 zurück, um sich ausschließlich antiquar. Stud. zu widmen. Vielseitig gebildet, überaus kenntnisreich und scharfsinnig, bearbeitete er mit viel Erfolg archäolog. speziell epigraph. Denkmäler der heidn. Antike. Er wendete sein mit großem Fleiß gepaartes gründliches Fachwissen aber auch der christlichen Epoche zu, schrieb Heiligenbiographien und verfaßte einen 12bändigen Festkalender der Kirche. Zu seiner außerordentlich fruchtbaren und ausgedehnten publizist. Tätigkeit gehören auch diverse Editionen, so besonders die Gesamtausgabe der Werke E. Q. Viscontis. L. war als einer der hervorragendsten Gelehrten im In- und Ausland anerkannt und geehrt: 1837 k. k. Hofepigraphist, w. Mitgl. und bis 1850 Sekretär des Istituto Lombardo di scienze, lettere ed arti, 1847 w. Mitgl. der Akad. der Wiss. in Wien, Mitgl. der Akad. der Wiss. in Berlin, der Accadémie des Inscriptions et Belles Lettres Paris u. a. Akad. und archäolog. Ges.