Lafite, Carl (1872-1944), Komponist und Pianist

Lafite Carl, Komponist und Pianist. * Wien, 31. 10. 1872; † St. Wolfgang (O.Ö.), 19. 11. 1944. Sohn des Vorigen, Neffe des Folgenden; absolv. seine musikal. Stud. am Konservatorium in Wien bei J. Vockner (Orgel), A. Door (Klavier), E. Robert und J. N. Fuchs (s. d., Komposition). 1894–96 war er Musiklehrer in Olmütz, begab sich dann mit dem Geiger F. Ondriček auf Konzertreisen und kehrte 1898 nach Wien zurück, wo er als Organist an der Piaristenkirche, Musiklehrer am Blindeninst. und als Dirigent verschiedener Chöre (Singakad., Wr. Sängerbund) und Musikkritiker (Allg. Ztg., N. Fr. Pr., Neues Wr. Tagbl.) wirkte. 1910 wurde er Mitbegründer des Neuen Wr. Konservatoriums. Er war Generalsekretär (1912–22) und Dionsmitgl. der Ges. der Musikfreunde. 1926 erhielt er den Titel Prof. L. war einer der bedeutendsten Klavierbegleiter seiner Zeit. Seine Kompositionen sind im Geiste Schuberts wiener. inspiriert.

W.: Heilige Nacht (Oratorium); Kg. Fridolin, Tanzpantomime; Der Kongreß tanzt (Operette); St. Michel (Chorwerk nach O. Kernstock); Chöre; Lieder; Orgelwerke; Opern: Hirtin und Schornsteinfeger; Das kalte Herz; Der Musenkrieg; Die Stunde, Text von L. Feld. Melodramen: Der liebe Augustin, Ball im Apollo-Saal, beide nach F. K. Ginzkey; etc.
L.: Völk. Beobachter vom 22. 11. 1944; Wr. Ztg. vom 31. 10. und 4. 11. 1952; Österr. Musikz., Jg. 3, 1948, S. 334 ff.; Mitt. des Wr. Männergesangver. 108, 1951; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Müller; Jb. der Wr. Ges., 1928; Die geistige Elite Österr., 1936; Wer ist’s? 1928; P. Stefan, Neue Musik und Wien, 1921, S. 30 ff.; K. Pahlen, Musikgeschichte der Welt, 1947, S. 398 ff.
(Antonicek)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 402f.
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