Lambl, Karl (um 1822-1884), Agrarfachmann

Lambl Karl, Landwirtschaftsfachmann. * Letin (Letiny, Böhmen), um 1822; † Ostellato (Italien), 26. 4. 1884. Bruder des Vorigen; wandte sich der Landwirtschaft zu und arbeitete in einigen landwirtschaftlichen Großbetrieben. 1849–60 war er Lehrer an der höheren landwirtschaftlichen Landeslehranstalt Tetschen-Liebwerd und acht Jahre Sekretär des landwirtschaftlichen Ver. in Pilsen. 1860 wurde er zum Dir. der land- und forstwirtschaftlichen Lehranstalt in Kreuz (Kroatien) ernannt. 1874 i.R., kehrte er nach Prag zurück, wo er sich mit volkswirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Fragen befaßte, u. a. besonders mit Obstbau. 1882 übernahm er die Leitung eines größeren landwirtschaftlichen Betriebes bei Ferrera. L. verfaßte eine Reihe landwirtschaftlicher Schriften in Dt. und Tschech. Er gründete 1860 die landwirtschaftliche enzyklopäd. Schriftenreihe „Rolník nového věku“ (Der Landwirt der Neuzeit), welche er gem. mit seinem Bruder Joh. Bapt. L. (s. d.) herausgab, in der er selbst mehrere Beitrr. über Bienen-, Vieh- und Pferdezucht und über andere landwirtschaftliche Fragen veröff.

W.: Die Cultur der Wiesen und ihr möglichst höchster Ertrag, in: Der Österr. Landwirt, Bd. 1, 1860, 2. Aufl. 1863; Die landwirtschaftliche Thierzucht des Kaiserstaates, ihre Bedeutung und die Mittel zu Ihrer Hebung und Vervollkommnung, ebenda, Bd. 2, 1860, 2. Aufl., 1863, auch tschech.; O poměru novorozených zvířat k matkám co do velikosti a o vzrůstu jich v prvni době životní (Über das Verhältnis der neugeborenen Thiere zu ihrer Mutter, was ihre Größe und ihr Wachstum in der ersten Lebenszeit betrifft), 1860.
L.: Wr. Landwirtschaftliche Ztg., 1884, S. 293; Österr. Landwirtschaftliches Wochenbl., 1884, S. 182; Wurzbach; Masaryk 4; Rieger 4; Otto 15.
(Ehrendorfer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 414
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