Landau, Israel (1758-1828), Schriftsteller
Landau Israel, Schriftsteller. * Prag, 15. 7. 1758; † Prag, 28. 9. 1828. Sohn des Prager Oberrabbiners Ezechiel L.; traditionell jüd. und autodidakt. dt. gebildet, veranstaltete er Editionen vergriffener und zeitgenöss. hebr. Werke und schrieb zu diesen hebr. Vorworte, in denen er seine gemäßigt aufklärer. Ansichten von pränational-jüd. Färbung entwickelte. Im „Gesetz für Israel“ erläuterte L., einer der Initiatoren der Prager jüd. Aufklärung, in jüd.-dt. Volkssprache (gedruckt in hebr. Lettern) das jüd. Zeremonialgesetz in traditioneller Art. Seine Editionen sind tw. mit schönen Kupferstichen von A. und Joh. C. Balzer ausgestattet, womit eine Verbindung zur tschech. „Wiedergeburt“ hergestellt war.
W.: Dankopfer, Vorwort zu einem Miscellenband, 1793; Vorwort zu E. Landau, Auserkoren unter Zehntausenden, 1794; Gesetz für Israel, 1798; Pracht für Moses, Vorwort zu M. Landau, Aramä.-dt. Wörterbuch, Bd. 4, 1824.
L: J. Kamelhar, Vorbild der Generation, 1903, S. 76; K. Lieben, Statistik sämtlicher am alten . . . Wolschaner Friedhof stattgehabten Beerdigungen sowie eine . . . Zusammenstellung der daselbst ruhenden hervorragenden Persönlichkeiten, in: D. Lieben, Die Eröffnung des 2. Israelit. Wolschaner Friedhofs, 1890, n. 36; R. Kestenberg-Gladstein, Neuere Geschichte der Juden in den böhm. Ländern 1 (Die Aufklärung), 1969.
(Kestenberg-Gladstein)