Larisch von Moennich, Heinrich Gf. (1850-1918), Industrieller und Verwaltungsbeamter

Larisch von Moennich Heinrich Graf, Verwaltungsbeamter und Industrieller. * Ebelsberg (O.Ö.), 13. 2. 1850; † Schloß Solza b. Karwin (Solca/Karvina, österr. Schlesien), 8. 12. 1918. Sohn des Folgenden; übernahm nach dem Tode seines Vaters die kohlenreichen Fideikommißherrschaften Karwin, Stemau und Tzerlitzka sowie noch einige andere dort gelegene Güter. L. widmete sich besonders dem Bergbau, gestaltete die techn. Anlagen modern aus, legte neue Schächte an und errichtete eine neue Koksanstalt, die auch über Abt. für Gewinnung von Nebenprodukten verfügte. L., der viel Sorgfalt auf seine auch fremde Betriebe beliefernden Elektrizitätswerke verwendete, stellte die 1. elektr. Fördermaschine im Karwin-Ostrauer Revier auf und legte weitverzweigte Drahtseilbahnen an. Durch alle diese Maßnahmen gelang es ihm, während seiner Leitung die Kohlenförderung und Koksproduktion ungefähr zu verdreifachen. L. widmete sich aber auch dem Ausbau der anderen Industriebetriebe seiner Herrschaften, so besonders dem des 1852 von seinem Großvater Heinrich Gf. L. v. M. (* Karwin, 23. 2. 1793; † Florenz, 21. 4. 1859) als zweitältester Sodafabrik in Österr. gegründeten chem. Unternehmens in Petrowitz, wie auch der ebenfalls von seinem Großvater gegründeten, von seinem Onkel und Schwiegervater Eugen Gf. L. v. M. (* Freistadt, österr. Schlesien, 18. 2. 1835; † Venedig, 14. 12. 1880) wesentlich vergrößerten Zinkweißfabrik in Peterswald, welche diesen Artikel in Österr. eingeführt hatte. Neben seinen eigenen Betrieben förderte L. jedoch auch allg. den österr. Bergbau und war ab 1890 Präs. des. Ver. der Montan-Eisen- und Maschinen-Industriellen inÖsterr., 1897 Mitbegründer des Zentralver. der Bergwerksbesitzer Österr., dessen 1. Präs. er bis zu seinem Tode war. L., ab 1884 erbliches Mitgl. des Herrenhauses (Mittelpartei), betätigte sich auch sonst im öff. Leben und wurde 1884 Abg. des Schles. Landtages (Großgrundbesitz), 1886 Landeshptm. von Schlesien. Ab 1879 Kämmerer, ab 1889 Geh.-Rat, war er auch Präs. der Österr.-schles. Land- und Forstwirtschafts-Ges. und des Schles. Patriot. Hilfsver. sowie Ehrenritter des Souveränen Malteser-Ritterordens.

L.: Wr. Ztg. vom 9., N. Fr. Pr. vom 11. 12. 1918; Die Presse vom 10. 2. 1950; S. Hahn, Reichsraths-Almanach für die Session . . . (1885/86, 1891/92), 1885, 1891; Montanist. Rundschau, Jg. 11, 1919, S. 1 f.; Gotha, Grafen, 1942; Wer ist’s? 1908; Großind. Österr., Bd. 5, S. 249, 295, 379, 410 f.
(Hillbrand)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 27f.
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