Laudi, Vitale (1837-1901), Versicherungsmathematiker

Laudi Vitale, Versicherungsmathematiker. * Triest, 28. 10. 1837; † ebenda, 21. 1. 1901. Aus bescheidenen Verhältnissen, absolv. er die mathemat. Stud. an der Univ. Padua (1859) mit glänzendem Erfolg als einer der besten Schüler E. Nestore Legnazzis (s. d.). Da er die Stelle eines Ass. am astronom. Observatorium in Venedig nicht erhielt, trat er 1861 als techn. Mitarbeiter in die Dienste der „Assicurazioni Generali Austro-Italiche“ in Triest. Hier beschäftigte er sich mit Wahrscheinlichkeitsrechnung, einem damals in Österr. und in Italien noch wenig behandelten Gebiet. Daneben lehrte er 1871–78 an der Oberrealschule in Triest Mathematik. Gerade in dieser Zeit wurde er gem. mit W. Lazarus (* Hamburg, 13. 6. 1825; † ebenda, 19. 10. 1890) von der Gen.-Dion. mit der Zusammenstellung von neuen Tabellen mit Sterblichkeitsziffern nach den neuesten Kriterien betraut. Ihre Namen sind durch die Sigle LL. angegeben. 1895–1901 war er Gen.-Sekretär bei der Dion. der Ges. in Triest. L., ein hervorragender Fachmann, veröff. keine seiner Stud.

L.: E. Roghé, Geschichte und Kritik der Sterblichkeitsmessung bei Versicherungsanstalten, in: Jbb. für Nationalökonomie und Statistik, Suppl. 1891; Il Funzionamento matematico delle Assicurazioni Generali in Trieste, 1906; G. Stefani, Il Centenario delle Assicurazioni Generali, 1831–1931, 1931.
(Schiffrer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 48
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