Leiner, Carl (1871-1930), Pädiater

Leiner Carl, Pädiater. * Flöhau (Blšany, Böhmen), 23. 1. 1871; † Wien, 24. 4. 1930. Stud. an den Univ. Wien und Prag, 1896 Dr. med. Seine medizin. Laufbahn begann er im Karolinen-Kinderspital in Wien, arbeitete dann an der Hautklinik bei Kaposi (s. d.), als er sah, daß das Wissen um die kindlichen Dermatosen sehr gering war. Anschließend arbeitete er im patholog. Inst. in Wien, dann wieder als Ass. im Karolinen-Kinderspital unter Knöpfelmacher (s. d.). 1912 Priv.-Doz. für Pädiatrie, 1922 tit. ao. Prof. an der Univ. Wien. Ab 1920 Primararzt am Mautner-Markhofschen Kinderspital der Stadt Wien. L.s Hauptarbeitsgebiet waren die Dermatosen des Kindesalters. Nach ihm wird die Erythrodermia desquamativa als Leinersche Krankheit bezeichnet. Er widmete sich aber auch vielen anderen Gebieten der Kinderkrankheiten bzw. Kinderheilkde., wie z. B. Infektionskrankheiten, angeborene Lues, Tuberkulose, Encephalitis nach Pockenschutzimpfung, und setzte sich sehr für die intrakutane Pockenschutzimpfung (Kundratitz) ein. Von L. stammen auch experimentelle Untersuchungen über Poliomyelitis am patholog.-anatom. Inst. (Weichselbaum).

W.: Über eigenartige Erythemtypen und Dermatitiden des frühen Säuglingsalters, 1912; Diphtherie und Angina, gem. mit F. Basch, 1928; Hautkrankheiten im Säuglingsalter, in: Hdb. der Haut- und Geschlechtskrankheiten, hrsg. von J. Jadassohn, Bd. 14/1, 1930; etc.
L.: Wr. klin. Ws., Jg. 43, 1930, S. 632; Jb. für Kinderheilkde. und phys. Erziehung, Bd. 128, 1930, S. 126; Ms. für Kinderheilkde., Bd. 47, 1930, nach S. 96; Feierl. Inauguration, 1930/31; Fischer 2, S. 884 f.; Wininger.
(Kundratitz)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 22, 1970), S. 108
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