Leutelt Gustav, Schriftsteller. * Josefsthal (Josefův Důl, Böhmen), 21. 9. 1860; † Seebergen b. Gotha (Thüringen), 17. 2. 1947. Sohn eines Lehrers; nach Absolv. des Seminars in Leitmeritz zuerst Lehrer in seinem Heimatort, dann Leiter einer gewerblichen Fortbildungsschule im Kamnitztal. Als Amtsnachfolger seines Vaters wurde er Oberlehrer in Josefsthal. 1905 übernahm er die Leitung der neu erbauten Schule in Unter-Maxdorf und gründete dort ein Ortsmus. 1922 i.R., lebte er zuerst in Rosenthal b. Reichenberg, 1926–45 in Gablonz. Auf Studienreisen ebenso wie in Erforschung seines angestammten Lebensraumes erfuhr L. die charakterbildenden Kräfte der Landschaft. Sein Leben und Werk war von stärkster innerer und äußerer Bindung an die Heimat gestaltet. Schriftsteller. war L. anfangs vor allem mit Gedichten bekannt geworden, von denen viele vertont wurden und in die Liederbücher Dt.-Böhmens Aufnahme fanden. In seiner Prosa verband er dichter. Anschauung mit wirklichkeitsnaher Schilderung der harten Lebensbedingungen im Isergebirge. Aus seinen Erfahrungen als Lehrer bekundete er besonders an Kinderschicksalen Einsicht in wirtschaftliche, soziale und Volkstums-Fragen. Das Naturerlebnis des Waldes und das Sagengut des Volkes gaben seinem Werk myth. Züge. Lauterkeit der Gesinnung, Formschönheit der Sprache und klare gedankliche Durchdringung der gewählten Stoffe begründeten den oftmaligen Vergleich L.s mit Ad. Stifter.