Lewicki, Leonidas (1840-1907), Techniker

Lewicki Leonidas, Techniker. * Wien, 5. 11. 1840; † Dresden, 27. 8. 1907. Sohn des Vorigen; stud. an der Techn. Hochschule Zürich Maschinenbau, 1861 Dipl.-Ing., trat dann in die Dienste der schweizer. Eisenbahnen und war unter der Leitung N. Riggenbachs in Olten als Konstrukteur tätig. 1863 Doz., 1864 o. Prof. an der Univ. Riga. Bei Gründung der Techn. Hochschule Aachen 1870 wurde L. o. Prof. für Maschinenbau, 1874 o. Prof. für Maschinenbau an der Techn. Hochschule Dresden, 1903/04 Rektor. Aus L.s Rigaer Zeit stammt die Konstruktion einer Dampframme, die jahrzehntelang bei den Regulierungsarbeiten der Düna verwendet wurde. Er lehrte das gesamte Gebiet des Maschinenbaues und schrieb über graph. Bestimmung höherer Momente, Schraubenpropeller, Schraubendampfer u. a. Außerdem entstand eine Reihe von Gutachten, so z. B. im Streit über das Ottosche Viertaktpatent für Gasmotoren und über den Schlickschen Massenausgleich bei Mehrkurbel-Schiffsmaschinen. Für das Sächs. Min. des Innern war er bei techn.-gesetzgeber. Arbeiten maßgebend beteiligt. Viele seiner Forschungsergebnisse gab er in seinen Vorlesungen bekannt, wie z. B. Verfahren der graph. Darstellung der Dampfwirkung in Mehrfach-Expansionsmaschinen, graph. Ausmittlung der Schaufelform von Wasserturbinen und seine hervorragend klare Berechnung der Dampfkessel in kalor. Hinsicht. L. war auch ein Vorkämpfer für die Errichtung von Maschinenlaboratorien an Techn. Hochschulen.

W.: Ber. über rauchfreie Dampfkesselanlagen in Sachsen, 1896; Abhh. in Fachz.
L.: Z. des Ver. Dt. Ing. 51, 1907, S. 1725–27; Biograph. Jb.,1909.
(Quirchmayer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 22, 1970), S. 171
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