Licht, Ferdinand (1748-1822), Maler

Licht Ferdinand, Maler. * Troppau (Opava, österr. Schlesien), 12. 4. 1748; † Brünn, 29. 3. 1822. Seinem Stil nach knüpfte L. an seinen Lehrer I. Günther an, den Vertreter des späten Rokoko in Nordmähren und Schlesien, wo auch er einen Teil seines Werkes schuf. L.s Altarbilder legen von der Situation der bildenden Künste, die für die mähr. und schles. religiöse Malerei an der Wende des 18./19. Jh. bezeichnend war, Zeugnis ab. Mit ihren Ausdrucksmitteln lehnten sie sich an die Barocktradition, welche damals gedanklich weder Überzeugungskraft noch innere Wahrhaftigkeit und Tiefe hatte, an, weshalb sie auch manchmal der Einheit der formalen Spannung entbehrten. Mit seinem Porträtschaffen stellt L. — als Lehrer des mähr. Porträtisten J. Gebhardt — ein Glied in der Reihe der Repräsentanten dieses Genres in Mähren dar.

W.: Porträts, Städt. Mus., Brünn; Altarbilder für Liebenthal, Pischt, Mödritz, Brünn-Obrowitz, Daubrawnik, Křenowitz, Leipertitz, etc.
L.: Z. des Mähr. Landesmus., Bd. 6, 1906; Toman 2; Bénézit 5; Nagler; Thieme–Becker; Wurzbach; C. Hálová, Brno, stavební a umělecký vývoj města (Brünn, bauliche und künstler. Entwicklung der Stadt), 1947; H. Welzl, Kleiner Beitr. zur Kunstgeschichte unseres Heimatlandes, in: Z. des Mähr. Mus., Bd. 6, 1906; E. Hawlik, Zur Geschichte der Baukunst, der bildenden und zeichnenden Künste im Markgrafthume Mähren, 1838; J. P. Cerroni, Skizze einer Geschichte der bildenden Künste in Mähren, 1807, Manuskript, Staatsarchiv, Brünn.
(Kratinová)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 22, 1970), S. 183f.
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