Liebener von Monte Cristallo, Leonhard (1800-1869), Techniker

Liebener von Monte Cristallo Leonhard, Techniker. * Truden im Fleimstal (Südtirol), 24. 1. 1800; † Innsbruck, 9. 2. 1869. Entstammte einer italienischsprachigen Familie, die seit Generationen im Fleimstal ansässig war und besonderes Ansehen genoß, seit sein Onkel dort eine Scharfschützen-Komp. gebildet und erfolgreich gegen Napoleon gekämpft hatte. Nach Besuch des Bozner Gymn. ab 1818 bei der Baubehörde in Bozen tätig, erwarb er 1821 das Ing.-Patent, 1824 Kreising.-Adjunkt in Bozen, 1848 Landesbaudir. für Tirol und Vorarlberg in Innsbruck. Von seinen Bauten wurde die Stefansbrücke über den Ruetzbach berühmt, die damals die größte Steinbrücke der Monarchie war. Von besonderer Bedeutung waren seine wiss. Arbeiten als Mineraloge (er gab das erste systemat. Buch über die Mineralien Tirols heraus) und Geologe. Ihm zu Ehren wurde ein von ihm zuerst gefundenes Mineral „Liebenerit“, eine ebenfalls von ihm entdeckte Versteinerungsart „Pleurotomaria Liebenerii“ und eine Bergspitze in den Ötztaler Alpen „Liebenerspitze“ benannt. 1869 nob.

W.: Die Mineralien Tirols, gem. mit J. Vorhauser, 1852, Nachtrag 1866.
L.: Bothe für Tirol und Vorarlberg, 1869, S. 171, 263; Memorie dell’accad. degli Agiati, 1963; Der Schlern Jg. 43, 1969, S. 201 ff.; Veröff. des Mus. Ferdinandeum, 1969, S. 79 ff.; Schlernschriften, n. 128, 1954; E. Attlmayr, Tiroler Pioniere der Technik – 35 Lebensbilder, 1968, S. 48 ff.; Beitrr. zur Technikgeschichte Tirols, H. 2, 1970; L. Bonomi, Naturalisti, medici e tecnici, 1930; F. Ambrosi, Scrittori ed artisti Trentini, 2. Aufl. 1894; ders., Naturalisti, medici e tecnici, 1930; Kosch, Das kath. Deutschland; ADB; Bll. für Technikgeschichte, H. 23, 1961, S. 142; Der Brandisit, in: Bothe für Tirol und Vorarlberg vom 25. 5. 1846; Die Mineralien Tirols, ebenda, vom 30. 6. 1852; G. C. Laube, Die Fauna von St. Cassian, 1868.
(Attlmayr)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 194
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