Lill, Eduard (1830-1900), Techniker und Genieoffizier

Lill Eduard, Techniker und Genieoffizier. * Brüx (Most, Böhmen), 20. 10. 1830; † Görz, 30. 7. 1900. Stud. 1848/49 Mathematik an der Dt. Techn. Hochschule Prag, trat 1850 zur Genie-Waffe über und absolv. 1852–56 die Genie-Akad. Klosterbruck bei Znaim. Anschließend bei den Geniedion. in Esseg, Kronstadt und Spalato tätig, schied er 1868 als Geniehptm. aus dem Militärdienst und wurde Eisenbahn-Ing. 1868 bei der Nordwestbahn, 1869 bei einer Bauunternehmung, wo ihm die Bauleitung für die Strecke Trautenau mit dem Flügel nach Johannisbad übertragen wurde. Nach einem schweren Unfall konnte er allerdings nur mehr Büroarbeit machen. 1872–75 war er Sekretär des Baudir. K. W. Hellwag (s. d.) und von da ab techn. Referent der Generaldion. der Österr. Nordwestbahn, 1885 Leiter der statist. Abt. 1894 als Oberinspektor i. R. L.s graph. Darstellungen sind wahre Meisterwerke der Malerei. Für Mathematik besonders begabt, stud. er insbesondere die Gesetzmäßigkeiten des Transports. Er gab ein graph. Verfahren zur Berechnung rationaler ganzer Funktionen an, das in den Comptes Rendus Acad. sc. Paris, t. 65, 1867, S. 854–57 veröff. wurde.

W.: Die Grundgesetze des Personenverkehres, in: Z. für Eisenbahnen und Dampfschiffe der österr.-ung. Monarchie, Jg. 2, 1889; Der Zählrost, in: Österr. Eisenbahn-Ztg., Jg. 14, 1891; Das Reisegesetz, 1891; etc.
L.: Z. des Österr. Ing.- und Architekten-Ver. 52, 1900, S. 613 f.; Österr. Eisenbahn-Ztg., Jg. 23, 1900, S. 317 f.
(Quirchmayer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 214f.
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