Lipiński Karl (Karol) Joseph, Violinvirtuose. * Radzyń, Woj. Lublin (Polen), 4. 11. 1790; † Urłów b. Lemberg (Urliv, Galizien), 16. 12. 1861. Sohn des Musiklehrers Feliks L. (1765–1847), der ihm den ersten Unterricht erteilte. Seine Ausbildung setzte L. dann autodidakt. fort. 1810 wurde er erster Geiger und 1812 Kapellmeister am Lemberger Theater. 1814 ging er zu Spohr nach Wien. Ab 1817 bereiste er die österr.-ung. Monarchie und Oberitalien. In Padua traf er 1818 Paganini, mit dem er in Piacenza gem. auftrat. Er lebte dann meist in Lemberg, bereiste jedoch als Konzertspieler ganz Europa. Diese Tätigkeit setzte er auch fort, nachdem er 1839 Konzertmeister der Oper und Kapellmeister der Hofkirche in Dresden wurde. Nach seiner Pensionierung (1859) lebte er auf seinem Gut Urłów. L. war einer der größten Geiger seiner Epoche.