Lissa, Jakob (?-1832), Rabbiner

Lissa Jakob, Rabbiner. * (?); † Stryj (Galizien), 25. 5. 1832. Wirkte zuerst als Rabbiner in Kalisch, ab 1809 in Lissa, wo er eine Jeschiwa gründete, aus der zahlreiche Rabbiner hervorgingen. L., der sich um die Lissaer Gemeinde hochverdient machte, trat scharf gegen verschiedene Reformbestrebungen und die chassid. Bewegung auf und genoß großes Ansehen. Seinen Entscheidungen wurde autoritative Bedeutung zugemessen. Vielseitig literar. tätig, veröff. er Abhh. über die Gesetzessprechung, die halach. Praxis, über Pessachvorschriften etc. sowie ein Gebetbuch, das ihn in der gesamten jüd. Welt bekannt machte. Er kehrte später an das Rabbinat Kalisch zurück, blieb aber mit der Lissaer Gemeinde bis zu seinem Lebensende in Verbindung.

W.: Chawot Daat, 2 Tle., 1799, 2. Aufl. 1810; Mekor Chajim, 1807; Maasse Nissim (Kommentar zur Haggada), 1807; Natibot ha – Mischpat, 2 Tle., 1809–16; Torat Gittin, 1813; Bet Jaakob, 2 Tle., 1823; Derech ha-Chajim, 1825, mehr als 30 Aufl.; Nachlat Jaakob, 2 Tle., 1849, Nachtrag 1887; Emet le-Jaakob (agad. Erklärungen), 1865; zahlreiche Rechtsgutachten in zeitgenöss. Responsensmlg.; etc.
L.: Jb. der jüd.-literar. Ges. 3, 1905; Wininger; Enc. Jud.; Jew. Enc.; Jüd. Lex.; L. Lewin, Geschichte der Juden in Lissa, 1904, S. 168 f., 204 ff.
(Red.)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 243
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