Lobkowitz, Anton Isidor Fürst von (1773-1819), Mäzen und Philanthrop

Lobkowitz Anton Isidor Fürst von, Mäzen und Philanthrop. * Madrid, 16. 12. 1773; † Prag, 12. 6. 1819. Aus der zweiten Linie des Geschlechtes, Großvater des Fürsten Georg (s. d.); verließ 1810 als Obst. den Militärdienst und widmete sich der Verwaltung seiner Herrschaft, insbesondere den berühmten Weinbergen in der Umgebung der Stadt Melnik. Vorsteher des Privatver. zur Unterstützung der „Hausarmen“ Prags, für welche er zu wohltätigen Zwecken Akad. veranstaltete, die meistens der von ihm geförderte Joh. Nep. A. Vitásek (Wittassek), 1770–1839, dirigierte. L., ein großer Musikfreund (dem daher oft irrtümlich Verdienste um Beethoven zugeschrieben werden), der als Konzertmeister den Klaviervirtuosen F. Beutel de Lattenberg (1791–1860) beschäftigte, besaß eine große Bibl. Allg. beliebt, Referent der privaten Ges. patriot. Kunstfreunde, welche die Prager Akad. für bildende Künste 1800 gegründet hatte, ließ er auch den Anfängen der tschech. Wiedergeburt seinen Schutz angedeihen.

L.: Allg. musikal. Z., 1811, Sp. 673; Hyllos, 1819, n. 90 S. 74 f.; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Otto 16; F. Beutel de Lattenberg, Die fürstliche L.sche Fidelkomiss-Bibl. zu Prag, in: Libussa, 1853, S. 369 ff.; Č. Zíbrt, K. dějinám českého divadla (Zur Geschichte des tschech. Theaters), in: Český lid 16, 1907, S. 419 f.
(Tarantová)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 258
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