Loeschner, Joseph Wilhelm (1809-1888), Pädiater und Balneologe

Loeschner Joseph Wilhelm, Pädiater und Balneologe. * Kaaden (Kadaň, Böhmen), 7. 5. 1809; † Welchau (Velichov, Böhmen), 19. 4. 1888. Sohn eines Mühlen- und Ökonomiebesitzers; stud. an der Univ. Prag Med., 1834 Dr.med. J. V. v. Krombholz (s. d.) verwendete ihn bis 1838 als seinen Vertreter in der Privatpraxis; dann Ass. an der med. Klinik. 1841 habil. er sich für Balneol. (die bis dahin weder an den österr. noch an den dt. Univ. eine Vertretung hatte) und für Geschichte der Med. 1842 regte er die Hrsg. der „Prager Vierteljahrsschrift für die praktische Heilkunde“ an, 1844 übernahm er das verfallende Kinderspital zu St. Lazar, das er mit eigenen Mitteln in die Musteranstalt des Franz-Joseph-Kinderspitals umwandeln konnte. 1849 ao. Prof., 1850 Mitgl. der ständigen Med.-Komm. bei der k. k. Statthalterei, ab 1853 Leibarzt K. Ferdinands I. (s. d.), 1854 Prof. der Kinderheilkde., 1861 Landes-Med.-Rat für Böhmen, 1863 Rektor der Univ. und zugleich Ehrenmitgl. des Ver. der tschech. Ärzte, 1865 Ministerial- und Sanitätsreferent im Staatsmin. 1867 legte er krankheitshalber alle Funktionen nieder und zog sich vom öff. Leben zurück.

W.: Über die Versendung der Karlsbader Quellen, 1844; Der Gießhübler Sauerbrunnen in Böhmen, 1845, 5. Aufl. 1860; Die Wirkungen des Nessenitzer Säuerlings, 1846; Johannesbad im böhm. Riesengebirge als Kurort, 1859; Aus dem Franz-Josephs-Kinderspitale in Prag, Tl. 1, gem. mit V. D. Lambl, 1860; Die Mineral-Quellen von Königswart, 1865; zahlreiche Abhh. über Heilquellen und Kinderkrankheiten in Fachz.
L.: Mein Leben und Wirken (Autobiographie), hrsg. von F. W. Maasburg, 1897; Prager med. Ws. 13, 1888, S. 155, 201; Mitt. des nordböhm. Excursions-Clubs, Jg. 12, 1889, S. 170; Med. Klinik 21, 1925, S. 1409 ff.; Pagel; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; Otto 16; V. Karell, Heimatbuch Kaaden-Duppau, 1965, S. 292.
(Zapletal)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 279f.
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